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St. Nirgendwo, Ausstellung bis 22.11.2015

Eine gelungene Ausstellung, zu zerstörten und aus dem Stadtbild verschwundenen Kirchen in Berlins Mitte, ist derzeit in der St. Thomas Kirche in Kreuzberg am Mariannenplatz zu sehen.

Blick in einen Teil der Ausstellung
Foto: K. Manthey, 2015

Eine Arbeitsgruppe „Verlorene Gotteshäuser in der Berliner
Mitte“ beim Bürgerverein Luisenstadt e.V. mit vielen bekannten Mitwirkenden, hat diese Ausstellung erarbeitet. Neben den Eckdaten und Hintergründen zu den Gebäuden gibt es auch viele Abbildungen sowie Zeichnungen von Ludwig Krause, welche den historischen Bau in der heutigen Umgebung skizzieren.

Ausschnitt einer Bildtafel mit einer perspektivischen Zeichnung der St. Andreaskirche im Friedrichshain,
gut zu erkennen ist der heutige Ostbahnhof. Zeichnung von Dr. Ludwig Krause
Foto: K. Manthey, 2015

Neben all den vielen interessanten Informationen ist für mich die Thomaskirche immer wieder ein Besuch wert. Wie aus einer anderen Zeit steht sie mitten im Kiez, diese, bis 1869 fertiggestellte, Kirche von Friedrich Adler, einem bekannten preußischen Baumeister und Schüler Schinkels. Besonders ist auch der gebliebene Eindruck des Wiederaufbaus (bis 1963) von Retzlaff.

Blick in die St. Thomaskirche, eine der größten Kirchen der Stadt.
Q: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/bilderpool/fullfile1978.jpg

Leider kommen katholische Institutionen nicht vor, dies mag daran liegen, dass in dem dargestellten Gebiet, nur zwei katholische Gotteshäuser nach dem Krieg verschwunden sind, St. Franziskus Xaverius nahe dem Alexanderplatz, eine Kapelle von Hürth aus Aachen von 1907 und die Kirche im Dominikanerkrankenhaus in der Karlstr. 30 (heute: Reinhardtstr.) von Pickel aus Düsseldorf 1909/10.
Wobei die letzte aufgrund von Schäden durch den U-Bahn-Bau bereits vor dem Krieg abgetragen werden musste und die Gemeinde St. Adalbert in der Torstraße zugeschlagen wurde.

Das Krankenhaus der Arenberger Dominkanerinnen in der Karlstraße,
der linke Gebäudeteil (mit Dachreiterturm) verbarg die Kirche,
heute befindet sich in dem Haus die Bundeszentrale der FDP
Q: Schubert, Das Bistum Berlin, 1932, S. 109.

Weitere Häuser waren caritative Einrichtungen mit öffentlichen Kapellen, wie das Salvator- und Christkönighaus in Friedrichshain, zum Beispiel. Alle vier prägten das Stadtbild sicherlich nicht so, wie die evangelischen Großkirchen des 19. Jahrhunderts.

Altarbild in der Kapelle des Christkönighauses des Johannesbundes in der Petersburger Str. 77
Q: Der Feuerreiter, 1933, Nr. 43, 28.10.1933

Der Hauptgrund für die allgemein fehlende Aufarbeitung ist jedoch die kaum vorhandene Überlieferung zu diesen, meist kleinen, Orten katholischen Lebens. Dank der wunderbaren Idee der Arbeitsgruppe, sollte nun weiterhin dieser Teil der katholischen Stadtgeschichte erforscht werden.

DATEN ZUR AUSSTELLUNG

St. Nirgendwo!
Verlorene Gotteshäuser in der Berliner Mitte
Ausstellung in der St.-Thomas-Kirche am Mariannenplatz
10997 Berlin Kreuzberg

Termin: So 13. September bis So 22. November 2015

Öffnungszeiten:
Montag – Freitag 11 – 14 Uhr
Samstag 11 – 16 Uhr

Finissage: Sonntag, 22.11.2015, 15 Uhr

Infoseite zur Ausstellung
Direkter Link zum Flyer der Ausstellung

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