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Christus und die Samariterin (14.XII.23 – Kalenderblatt)

Christus und die Samariterin am Jakobsbrunnen ist eine Erzählung aus dem Johannesevangelium (Joh 4,1-42, Link zur Stelle bei bibleserver). Jesus ist mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Galiläa. Dafür nimmt er den Weg durch Samarien. Da die Samariter einen Mischglauben hatten, d.h. sie glaubten an Jahwe und die alten Götter, waren die Bewohner bei den „reinen“ Juden nicht beliebt. Jesus machte Rast an einem Brunnen während seine Freunde Essen besorgten, dort schöpfte eine Frau Wasser. Sie kommen ins Gespräch, der Herr lehrt sie, sie erkennt ihn als Messias und berichtet es den anderen Einheimischen. Es ist ein biblisches Motiv in dem erneut eine Frau, zudem eine nicht hoch angesehene, Jesus als den Messias erkannt hat und bezeugt. So wie übrigens oft die Frauen im Neuen Testament die sind, bei denen der „Groschen schneller fällt“.

Detail: Jesus lehrt

Christus und die Samariterin, 1796, Angelika Kauffmann

Das Bild von Angelika Kauffmann (1741-1807), einem künstlerischen Wunderkind, das als eine der wenigen Frauen europaweit erfolgreich wurde, gibt es zweimal. Zum einen in der Pinakothek in München zum anderen im Marmorpalais in Potsdam. Es war das Privatschloss von Friedrich Wilhelm II, der sich mit dem frühen klassizistischen Bau (erbaut 1787–1793) von seinem Onkel Friedrich dem Großen auch gestalterisch distanzierte. Dort im Lila Salon befindet sich das Bild heute. Schon auf den ersten Blick fällt die Qualität auf. Daher ist zu vermuten, dass Motiv war so beliebt, dass Kauffmann es zweimal anfertigte. Inder Potsdamer Version ist vor allem die Farbe des Frauen-Gewandes unterschiedlich, gelb anstatt rot, wie in München.

Außerdem ist es nicht verwunderlich, dass ein religiöses Motiv, dass Jesus als Lehrer gegenüber eine Frau zeigt, die ihn als Christus bekundet auf vielen Ebenen ansprach. Für Männer war es ein Bild, dass vermeintlich die Rollen klar verteilte. Für Frauen hingegen konnte es als ein Symbol der weiblichen Stärke verstanden werden. Sicherlich interessierte sich auch Angelika Kauffmann daher für diese Thematik. Passend überdies für eine Malerin, die sich auf Porträts und Historienbilder verstand.

Detail: Die Samariterin hört

Darüber hinaus war das Bild bekannt genug, dass es auch kopiert wurde. Doch beim ersten Blick auf eine dieser Kopien fallen die qualitativen Unterschiede auf. So wie bei diesem hier, das im Handel zu finden ist:

Nach Angelika Kauffmann, Christus und die Samariterin am Brunnen,
Q: Mutualart: https://www.mutualart.com/Artwork/Christus-und-die-Samariterin-am-Brunnen/3304F5549BE812364710F633C170762C (1712.23)

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