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Fest der Heiligen Familie, Bildstock

Das Fest der Heiligen Familie, entdecke ich jedes Jahr neu. In der Weihnachtsoktav feiert die Kirche das Fest am Sonntag zwischen Weihnachten und Neujahr in diesem Jahr am Silvestertag, ansonsten übrigens am 30. Dezember. Dort gerät die gesamte Familie Jesu in den Fokus. D.h. Jesus, seine Mutter Maria und der Nährvater Josef. Dies scheint mir umso wichtiger, da nun die Lebensrealität der ersten Jahre im Leben Jesu Platz finden. Er ist in einer Familie in Nazareth aufgewachsen. Ausgehend von dem was wir wissen bzw. erahnen können, war er der Sohn eines Zimmermanns. Er erlernte dessen Handwerk und hatte Geschwister. Zudem war er Teil der Stadtgemeinschaft. Obwohl er laut biblischer Überlieferung als 12jähriger erstmals „religiös auffällig“ wurde, war doch das Alltagsleben drumherum sicherlich ziemlich normal, inklusive antikem Familienleben.

Umso schöner ist die Vorstellung der drei als Familie. Vermutlich sogar als Patchwork mit den anderen (leiblichen) Geschwistern und den Kinder des verwitweten Josef usw. usf. So kann man die Heilige Familie also weit ausdeuten. Auf jeden Fall haben viele Generationen sich mit der Familie Jesu identifiziert. Bis heute wird sie verehrt. So gibt es auch auch etliche Bildwerke mit den dreien. Ein Beispiel dafür habe ich im vergangenen Herbst im Main-Spessart-Kreis gefunden. Dort im Dorf Bergrothenfels unweite der bekannten Burg Rothenfels, findet sich an der Straße ein Bildstock, der die Heilige Familie zeigt.

Die Bildsäule in Gänze

Der Bildstock der Heiligen Familie

Auf einem Quadersockel befindet sich eine Säule, an dessen Ende ein gerahmtes Bildfeld, bekrönt mit dem Kreuz. Der gesamte Aufbau ist ca. 3 Meter hoch und steht vor einem Haus auf dem Gehsteig. Wie vieles in der Gegend wurde der regionale Rote Mainsandstein verwendet. Daraus ist ebenso des Bildrelief gemacht ein hochrechteckiges Feld, nicht viel größer als ein DIN-A4-Blatt. Dort ist als Halbrelief die Heilige Familie abgebildet. In der Mitte geht das Jesuskind, an seiner rechten Hand ist Maria (links für Betrachter), an der linken schreitet Josef. Über dem Knaben schwebt eine Taube, das Zeichen des Heiligen Geistes, der auf dem Jungen ruht. Rahmender Abschluss bildet ein griechisches Kreuz darin eingeritzt IHS mit Herz und Kreuz. Der Hinweis auf den Ausgang der Heilsgeschichte des Jesus.

Das Bildfeld

Würdigung

Zwar ist die Arbeit handwerklich, dennoch von guter Qualität, die Ausarbeitung der Figuren in Gesicht und Gewändern ist mit wenigen Mittel präzise und erzeugt ein lebendiges Bild. Dabei ist das Relief deutlich über der Augenhöhe der Betrachtenden, sozusagen entrückt von den Menschen. Dennoch als bleibendes Symbol des Glaubens. Anhand der Machart der Steinmetzarbeit würde ich hier von einer Barocken Arbeit ausgehen, in der Zeit zwischen 1700 und 1800.

Gesamtansicht des Aufbaus

Links

Noch ein Bildstock im Ort
Die Kirche des Dorfes

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