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Jenny Wiegmann: Taufstein (8.XII.23 – Kalenderblatt)

Jenny Wiegmann hat im Laufe ihres Lebens und Wirkens viele Station und ebenso viele Namen. Am 1. Dezember 1895 wird sie in Spandau geboren als Tochter eines Konditors und seiner Frau Paula (und Fritz). In den „Studienateliers für Malerei und Plastik“  beim Bildhauer Artur Lewin-Funcke-Schule in Berlin betreibt sie Studien. Oft konnten Frauen sich nur an privaten Schulen als Künstlerinnen bilden lassen. Später lernt Wiegmann auch in München.

1921 heiraten ihr Studienfreund Berthold Müller aus Oerlinghausen und Sie. Daher kommt auch der Name Müller-Wiegmann. Gemeinsam sind beide im Bereich christlicher Kunst tätig. So beispielsweise auch in der Kirche Heilig Geist im Berliner Westend (intern). Beide zählen zum Kreis Katholischer Künstler, den der Priester Carl Sonnenschein in Berlin Anfang der 1920er-Jahre begründet. Es ist der Zusammenschluss von Künstlerinnen, Künstlern und Architekten. Leider wurden die Einflüsse dieser Gruppe auf die moderne Kunst in Berlin noch nicht erforscht. Schließlich trennen sich die beiden.

Gesamtansicht der Taufe, Q: Die Christliche Kunst, 28. Jahrgang, 1930/31, S. 88.

Jenny Wiegmann heiratet 1933 den Italienischen Künstler Gabriele Mucchi. Mit ihm geht Sie nach Italien und lebt dort in Mailand. Während der NS-Zeit bzw. dem Faschismus in Italien ist sie im Wiederstand aktiv. Als er an der Kunsthochschule eine Gastprofessur angeboten bekommt, pendelt Genni Mucchi(-Wiegmann) zwischen Italien und (Ost-)Berlin. Dort sind ebenfalls Werke von ihr zu finden. Jenny Wiegmann stirbt 1969 im Klinikum Berlin-Buch. Sie gilt als eine der Künstleraktivistinnen der Nachkriegszeit.

Der Taufstein von Jenny Wiegmann

Der Deckel mit Kreuz

Eine ihrer Arbeiten gilt als verschollen. Es ist der Taufstein in der Kirche Maria Viktoria in Berlin Mitte (intern). Für den neugotischen Kirchenbau von Clemens Casper Pickel schuf die Künstlerin eine beeindruckende Taufe. Klare moderne Formen mit einer markanten Linienstruktur auf dem Becken und einem Flachrelief mit Figuren auf dem Deckel. Als Griff fungierte, so wie übrigens meistens, ein stilisiertes Kreuz. Vor allem die Linienzeichnungen scheinen die Brücke zwischen Historismus und aktueller Kunst zu schlagen. Zwar kenne ich nur dieses Foto, doch es ist aussagekräftig genug. Da die Kirche 1938 aufgrund von Bauschäden geschlossen wurde ist nicht zwangsläufig von einem Kriegsverlust auszugehen.

Der Unterbau/ das Becken

Links zur Jenny Wiegmann

Eintrag im Lexikon des VdBK

Artikel vom Tagesspiegel zu einer Ausstellung 2017
https://www.tagesspiegel.de/kultur/auf-messers-schneide-3852427.html

Wikipedia-Eintrag
https://de.wikipedia.org/wiki/Jenny_Mucchi-Wiegmann

Seiten über Artur Lewin-Funke, den ersten Lehrer
http://www.lewin-funcke.de/lewin-funcke-schule.html

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