02.XXII: Finimenti für die Krippe

Finimenti, als Wort, stammt aus dem Italienischen und bezeichnet Geschirr, Zaumzeug oder auch Ausrüstung. Dies wird besonders aufs Reiten bezogen. Ebenso findet der Begriff bei Krippen Verwendung. Die Neapolitanischen Krippen des 18. Jahrhunderts leben von dem detailreichen Zubehörteilen. Somit erreicht man vor allem die Lebendigkeit die Szenerie. Dort bei diesen Krippen wird der Alltag der Menschen zu Thema. Das Christkind kommt zu uns im hier und jetzt. Für mich ist dies übrigens DIE Botschaft von Weihnachten. Seit einigen Jahren kann ich die Restaurierung der neapolitanischen Krippe von St. Hedwig begleiten.

In diesem Jahr (2022) ist die Überarbeitung und Wiederherstellung der Figuren abgeschlossen. Sie waren zuerst im Besitz eine Mitschülers Kaiser Wilhelms II. Dieser Gustav Adolf Leinhaas blieb dem Kaiserhaus stets verbunden. Er war bspw. Archivar und Kustos der Kaiserin Friedrich, Viktoria von Preußen (1840-1901) der Mutter des letzten deutschen Kaisers. Diesem wiederum vermachte Leinhaas seine Krippe. Nach der dem Ende der Monarchie gelangte die 40teilige Krippe ins Museum. Von dort kaufte sie die Gemeinde St. Hedwig. Ausgelagert überstand sie den Krieg und die Teilung uns wurde 2010 erstmals wieder ausgestellt.

Später soll die neapolitanische Krippe wieder dauerhaft in der umgebauten Sankt-Hedwigs-Kathedrale gezeigt werden. Mittlerweile ist das Personal auch mit etlichen Finimenti ausgestattet. Überdies zeigt die Katholische Akademie in Berlin e.V. viele der Figuren bis zum 2. Februar 2023 vor der Kirche. Eine schöne Möglichkeit in Berlins Mitte eine der schönsten Krippen der Stadt zu besuchen. Täglich geöffnet, der Zugang erfolgt über die Rezeption des Hotel Aquino (externer Link).

Links zur Krippe