Großstadtchristus (7.XXII.23 – Kalenderblatt)

Großstadtchristus ist die Kurzbezeichnung für ein Kunstwerk, dass ich heute in St. Michael Müncheberg gesehen habe. Zur letzten Kirche von Carl Kühn gibt es hier hoffentlich ebenso bald einen Beitrag. Gleichwie dort in dem Bau von 1938 gibt es vermutlich seit den frühen 1980er-Jahren ein Altarbild, welches aus dem Bildungshaus in der Pappelallee 66 in Berlin – Prenzlauer Berg stammte. Von dort kaufte es der damalig Pfarrer in Müncheberg ab. Ursprünglich war an der Chorwand eine Sgraffito-Malerei, der Gekreuzigte von zwei Engeln flankiert, von Hubert Schöllgen angebracht.

Die jetzige Arbeit hat durchaus Qualität. Ich würde in die Zeit der 1960er-Jahre datieren. Inmitten von gesichtslosen Menschen unten im Vordergrund, tritt ein übergroßer Heiland auf. Diese Figur bestimmt die Höhe und Form des Kunstwerkes. Der Mittlere Bildstreifen zeigt ebenfalls links und rechts der Hauptperson Stadtarchitektur, die an Plattenbauten erinnert. Ein farbiger Kreuz- und Strahlennimbus schließt halbrund das Bild oben ab. Von unten nach Oben ergeben sich somit drei Sphären. Der obere Bereich ist jedoch allein dem göttlichen vorbehalten. Aus der Ferne beeindruckt die Christusdarstellung sogar noch mehr.

Für den heutigen Kirchenraum hingegen erscheint sie mir als zu groß. Außerdem passt das Motiv, Christus der Auferstandene sammelt die seinen in der Großstadt nicht zu Müncheberg – zumindest nicht in Hinblick auf „Großstadt“. Zudem sind die dünnen Emaille-Platten auf Pressplatte aufgebracht und lösen sich langsam. Nichtsdestotrotz ist der Großstadtchristus ein wunderbares Stück Ost-Berliner Kirchen- und Kunstgeschichte und gehört erinnert!

Ich kenne so etwas nur entfernt von der Abbildung des Hl. Christophorus aus den 1980er Jahren als Wandbild an einer Brandmauer im Seitenhof von St. Adalbert in Berlin-Mitte.

Links zum Großstadtchristus

Gemeindeseiten:
https://www.katholisch-muencheberg.de/ueber-uns/im-hauptamt-fuer-sie-da/