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St. Michael – Impressionen zum Tag des offenen Denkmals

St. Michael heißen mehrere Kirchen im Erzbistum Berlin. Jedoch gibt es sogar zwei in direkter Nachbarschaft, höchstens 500 Meter voneinander entfernt, die so heißen. Und das kam so: Die erste der Kirchen, war die zweite katholische Kirche in Berlin nach der Reformation überhaupt. Sie wurde 1816 auf dem Köpenicker Feld fertiggestellt und sollte vom Militär genutzt werden (vor allem). Doch die Zivilgemeinde war bereits so groß, dass sie alsbald nur noch Gemeindekirche war. Übrigens wuchs die Luisenstadt immer weiter. Dort gab es um 1900 schon weit mehr als 20.000 Katholiken, meistens einfache Leute. Heute am Tag des offenen Denkmals öffnet St. Michael von 11 bis 17 Uhr seine Tore. Dabei gibt es ein abwechslungsreiches Programm (Link dazu), z.B. Führungen, Musik und Eiscreme.

St. Michael, Mitte, während der Festwoche im Oktober 2021, Foto: K. Manthey 2021

Ihre Kirche war ein Kleinod (eigentlich ziemlich groß, doch Großod habe ich noch nie gehört). Darüber werde ich irgendwann ausführlich schreiben es ging auf und ab für die Michaeliten. Obwohl die Bombennacht vom 2. Februar 1945 sicherlich zu den einschneidendsten Ereignissen zu zählen ist. Die prachtvolle Kirche vom Schinkelsschüler August Soller (1805-1853) in italienisierendem Rundbogenstil wurde zerstört. Zwar baute die Gemeinde ihre nun im Osten Berlins gelegene Kirche wieder auf, jedoch konnte nur das ehemalige Querschiff eingerichtet werden. Darüber hinaus war der große Gemeindeteil in Kreuzberg, nun West-Berlin. Fürderhin war es Ihnen immer schwerer nach Ost-Berlin zu kommen, um beim Aufbau zu helfen.

St. Michael, Mitte, Ostseite, Eingang zur heutigen Kirche, Foto: K. Manthey 2021

Mit dem Bau der Mauer, war die Gemeinde komplett getrennt. Nach Zwischenstationen suchte man in Kreuzberg ein Grundstück dicht an der Grenze. Die Michaeliten-West wollten Ihre Heimatkirche sehen. Schließlich entstand eine Kirche von Hans Schaefers (1907-1991). Es war ein einfacher gestufter, kubischer Baukörper. Diesen wollte man nach der Wiedervereinigung weiterhin als Saal nutzen. Das Wunder trat ein, jedoch waren die beiden Gemeindeteile nun zu unterschiedlich. Was bleibt ist eine große Geschichte von Verlust und Hoffnung einer Gemeinschaft von Menschen über die Berliner Mauer hinweg. Umso mehr ist diese zu erzählen, irgendwann später. Bis dahin einfach selbst vorbeischauen in St. Michael, Michaelkirchplatz 15, 10179 Berlin.

St. Michael, Kreuzberg, an einem Sommerabend, Foto: K. Manthey 2021

…für heute bleiben überdies einige Bilder.

Links zu den St. Michaels

Programmseite des Denkmaltages: https://programm.tag-des-offenen-denkmals.de/denkmal/kath-st-michael-kirche-berlin-mitte?veranstaltung=50210c85-0f88-11ed-956a-960000a15311

seit 2001, der Förderverein der Kirche mit Infos zum heutigen Tag: http://www.foerderverein-stmichael-kirche.de

Informationen zur Kirche in Mitte:
https://www.berlin.de/landesdenkmalamt/denkmalpflege/erkennen-und-erhalten/sakralbauten/st-michael-kirche-639625.php

Seite der Gemeinde in Kreuzberg:
http://marien-liebfrauen.de/kirchen/sankt-michael.html

Kirchenführung mit Marina Wesner und Konstantin Manthey, April 2021

Der Ursprungsbeitrag von 2021:

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