Stolgebühren gibt es seit dem Mittelalter. Sie sind die Einnahmequelle für die Kirchen. Abgeleitet vom Begriff „Stola“, lat. also: Taxa Stola- D.h. wenn ein Kleriker die Stola umlegt, damit er eine Amtshandlung durch führen kann. Ausgenommen sind die reguläre Heilige Messe, das Sakrament der Buße sowie die Krankensalbung.
Vorderseite
Zudem stellt das Kirchenrecht klar:
„Der Spender [von Sakramenten] darf außer den von der zuständigen Autorität festgesetzten Stolgebühren für die Sakramentenspendung nichts fordern; er hat immer darauf bedacht zu sein, dass Bedürftige nicht wegen ihrer Armut der Hilfe der Sakramente beraubt werden.“
Heute habe ich ein Fundstück aus diesem Jahr mitgebracht. In einem Pfarrarchiv fand ich diese Stolgebührenordnung vom 16. April 1928. Darin approbiert der fürstbischöfliche Delegat Josef Deitmer die Stolgebühren für Berlin, Brandenburg und Pommern. Die Gebühren haben vier Klassen, die sich nach dem Verdienst derjenigen, welche die Dienste in Anspruch nehmen richtet. Zudem gibt es auch eine kostenfreie Möglichkeit zur Feier der Silberhochzeit:
Dann wäre die Feier aber sehr still und einfach gewesen
Es wird versucht an alles zu denken und was nicht skalierbar ist bleibt extra.
Ebenso gefallen mir die Bemerkungen, die noch einmal die Situation klarstellen. Zwar gab es bereits zu dieser Zeit eine Kirchensteuer, doch konnte diese nicht so strukturiert eingetrieben werden. Übrigens gibt es bis heute je nach Diözese noch Stolgebühren, z.B. für die Bestattung durch einen Geistlichen. Im Großen und Ganzen ist mit der durch den Staat für die Kirchen eingesammelten Steuer das Stolgebührenwesen nahezu verschwunden. Wer weiß, ob dies nicht bald ein Comeback feiern wird
Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen
Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.
