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- Author: Konstantin Manthey
- Posted: 21. Dezember 2020
- Category: Kalender, Krippen
Guckkastenkrippen, Bayrisches Nationalmuseum (Kalender 21)
Mit den Guckkastenkrippen nähern wir nun uns dem Ziel dieses Kalenders: Weihnachten. Dabei stammen diese drei ausgestellten Szenen aus der Augsburger Druckwerkstatt des Martin Engelbrecht (1684-1756). Zusammen mit seinem Bruder Christian waren sie als Kupferstecher und Kunstverleger in der Barockzeit tätig und erfolgreich.
Basteln und Guckkastenkrippen
Während ihrer Jahrzehnte langen Arbeit schufen Sie unterschiedliche Bildwerke, darunter wurden besonders Darstellungen von Soldaten aus dem österreichischen Erbfolgekriegen bekannt. Ebenso produzierten die Gebrüder Engelbrecht auch Ausschneidebögen. Somit wurden ein beliebtes Hobby jener Zeit bedient. Denn im 18. Jahrhundert erlangte das Basteln und Arbeiten mit Papier große Beliebtheit. Gerne stellte man die Ausgeschnittenen Grafiken gestaffelt, also dreidimensional hinter einander auf. Hierzu passen auch die dort im Bayrischen Nationalmuseum gezeigten drei Guckkastenkrippen.
Zu sehen sind Szenen aus dem Leben Jesu. Ferner unterstreichen die Motive Anbetung der Hirten, Darbringung im Tempel und Bethlehemitischer Kindermord die Heilsbringende Auslegung der Geburt Jesu. Sicherlich gab es viele weitere Motive aus dem biblischen Kontext im Verlag der Engelbrechts.
Würdigung
Bis heute ist das Arbeiten mit Papier, z.B. als Ausschneidebögen ein beliebter Zeitvertreib. Darüber hinaus fanden und fnden sich immer noch religiöse Motive. Viele dieser Drucke sind trotz der relativ einfachen, vielfachen Machart interessante Motive. Dies umso mehr da die Guckkästen mindestens 250 Jahre alt sind. Sie erzeugen eine Tiefenwirkung, wie diese auch von den Theatri sacri bekannt sind. So z.B. das Himmlische Theater mit Szenen der Passionsgeschichte aus dem Stift Neuzelle (intern).
Links
Die Seite der Krippensammlung des BNM
https://www.bayerisches-nationalmuseum.de/index.php?id=287&L=1274%252527%3Ftx_paintingdb_pi%5Bp%5D%3D8547
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