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- Author: Konstantin Manthey
- Posted: 19. Januar 2015
- Category: Kirchenporträts, Uncategorized
St. Theresia in Finow I: Vorgeschichte
Endlich habe ich es nach Eberswalde geschafft, um im heutigen Stadtteil Finow nach Unterlagen zu suchen. Hier steht nun in der Bahnhofstr. 5 eine kleine Kirche, die 1934 nach Plänen von Josef Bachem gebaut wurde. Ein interessanter Bau. Aber wie kam es dazu?
Die Geschichte dieser Gemeinde und der Kirche ist typisch für die katholischen Christen in der brandenburgische Diaspora. Statt Finow und St. Theresia könnten hier auch viele andere Orte und Patrozinien stehen. In einer kleine Reihe sollen deshalb die Verläufe am Beispiel Finow nachgezeichnet werden.
Dabei wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben!
Finow hieß damals noch Heegermühle und war aufgrund der sich ansiedelnden Industrie im Finowtal nach 1900 ein florierender Ort. Im Jahr 1916 gab es dort bereits 470 Katholiken. Der Weg zur Pfarrkirche St. Peter und Paul soll für manche hin- und zurück 25 km betragen haben (Pfarrchronik).
Als während des 1. Weltkrieges Kriegsgefange vor Ort inhaftiert waren, gab es auch einen katholischen Gottesdienst an dem auch Zivilpersonen teilnehmen durften.
In den 1920er Jahren kam es wieder zu einem Anwachsen der Einwohner und ein regelmäßiger, 14tägiger Gottesdienst in einer Barracke versorgte die Katholiken dort.
Musterhäuser aus Kupfer in Finow, Ansichtskarte, Q: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Heegermuehle-wasserturm.jpg&filetimestamp=20050101174626& |
Ab 1928 gab es einen eigenen Seelsorger. Ab 1935 erhielt der Ort die Stadtrechte und den neuen Namen Finow. Bekannt sind die Hirsch Kupfer- und Messingwerke A.G. in Finow, die ein Patent auf Häuser aus Kupfer hatten. Dies waren Fertigteilhäuser, die zwischen 1929 und 34 produziert wurden (Wikipedia-Artikel: Kupferhaus).
Notkirche Finow, Q: Schlesisches Bonifatiusblatt, Nr. 1, 76 Jg., 1.1.1935 |
Die Werksleitung stellte den Katholiken eine Barracke zur Verfügung, die nur für den gottesdienstlichen Gebrauch verwendet werden konnte.
Das Bild lässt einen sehr einfachen Raum vermuten.
Die Baracke befand sich auf einem Grundstück an der heutigen Altendorfer Straße, Ecke Am Stadtpark, südöstlich davon (Vielen Dank an Pfr. B. Kohnke, Eberswalde, für den Hinweis)
Somit hatte man nun eine erste eigene Kapelle und war dem Ziel eine selbständige Gemeinde zu werden nähergerückt.
Notaltar, vermutlich aus der Barackenkapelle in Finow, Q: PfArchiv St. Peter und Paul, Eberswalde |
Weitere Links:
Zum Thema Kupferhaus:
http://www.urbanophil.net/urbanophil/urbanoreview/heimatcontainer-deutsche-fertighauser-in-israel/
http://de.wikipedia.org/wiki/Messingwerk_Finow
http://www.baunetz.de/baunetzwoche/baunetzwoche_ausgabe_885620.html