Kohle-Kunst: Black rocks (XV.XII.)

Kohle, nie wäre ich darauf gekommen. Als ich im Frühjahr 2024 in ein Galeriefenster schaute, waren dort verschiedene Gotteshäuser verschiedener Kulturen und Religionen ausgestellt. Diese wurden aus schwarzen Steinen gebaut und hatten eine anziehende Wirkung auf mich. Zwar konnte ich nicht hinein doch meine Nase klebte eine Weile am Glas. Dort standen matt-schwarze Objekte, wie aus Holzbausteinen, nur typisches Holz war es nicht. Es war Kohle, schlichte handelsübliche Kohle diese stammte aus Indonesien. Mit ihr heizt der Künstler Said Baalbaki, geboren 1974 im Libanon, sein Atelier in Berlin. Diese waren im Berlin-Weekly in der Linienstraße 160, in Berlin-Mitte gezeigt. Ein Ausstellungsort der CundKGalerie.

Black Rocks – Schwarze Felsen nennt der Künstler diesen Werkzyklus, darüber schreibt er:

I am arrested by softness, the softness of the coal. The edges, corners, planes, melt before my eyes. This is not a silky softness, like a child (we will return to the child) but a softness that is dense, wild, and somehow mute, refuses speech, sound. It is a barrier to sound, this material.

auf deutsch:
Ich werde von der Weichheit, der Weichheit der Kohle, gefangen genommen. Die Kanten, Ecken, Flächen schmelzen vor meinen Augen. Es ist keine seidige Weichheit, wie bei einem Kind (wir werden auf das Kind zurückkommen), sondern eine Weichheit, die dicht, wild und irgendwie stumm ist, die sich der Sprache, dem Klang verweigert. Es ist eine Barriere für den Klang, dieses Material.

Q: Beschreibung zur Ausstellung auf den Seiten der Saleh Barakat Galerie, unter: https://www.salehbarakatgallery.com/Content/uploads/Exhibition/9843_sb_u.pdf (Zugriff: 15.12.24)

Würdigung von Black Rocks, Kohle-Kunst

Die Strukturen aus Kohle sind präzise ausgeführt. Bekannte Formen werde reproduziert, so wie sonst mit Holzbauklötzen. Es sind Architekturen, wie z.B., Sakralbauten. Dieser erinnern an die Strukturen und die Welt, die im Alterungsprozess ist. Fast so wie aus Holz und Stein irgendwann Kohle werden kann. Die Verwendung des einfachen Materials, dass Jahrtausende alt ist passt sehr gut zu den Betrachtungen der Vergänglichkeit und doch es sind faszinierende Gebilde.
Wie ein Kind, dass mit Klötzen (nach-)baut und aus dem Spiel heraus erwachsen die Monumente unserer Gesellschaft: Tempel, Kirchen, Moscheen aber auch Banken, Museen usw. Das finde ich einfach klug.

Links zu den Black-Rocks

Seite zur Ausstellung vom Frühjahr:
https://cundkgalerie.de/said-baalbakimaerz-march-mai-may-2024/