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Tägliche Kirche, Nr. 74, Studentenkapelle, Graz, Österreich

Die Studentenkapelle im Wohnheim in der Leechgasse 24 in Graz konnte ich 2017 selbst besuchen. Dieser kleine Sakralraum ist kurz nach dem Abschluss des 2. Vatikanischen Konzils entstanden. Dort wird im kleinen umgesetzt, was die Öffnung des Konzils ermöglichte. In einen Flur hinein, so scheint es, wurde ein quadratischer Raum mit gut 2,30 m Höhe hinein gesetzt. Zwei Architekturstudenten, die dort in der Hochschulgemeindes aktiv waren lieferten den Entwurf für die Kapelle und den weiteren Umbau des Hauses Leechgasse 24. Die späteren Architekten Richard Gratl (1939-2015) und Peter Thurner (1941-2005), die 1967 gemeinsam das Büro M9 in Innsbruck begründeten. Das bis 2001 bestand.

Historische Aufnahme um 1970, der große „Multifunktionsaltar“ mit Glasplatte, Q: Katholische Hochschulgemeinde Graz, Studentenhaus Münzgraben, 1970, http://www.gat.st/en/news/richard-gratl-1939-2015 (Download rechts unten, Zugriff: 2.6.20)

Der Raum und seine ursprüngliche Ausstattung

Die Kapelle sollte „Bergung“ und „Kommunikation“ ermöglichen. Gleichzeitig galt es ein neues Kapitel aufzuschlagen. Somit wählten die jungen Baumeister nahezu profanes Material. Die Wände bestehen aus industriellen Betonschalen.

Wanddetail, Foto: K. Manthey, 2017

Drei Seiten haben Oberlichter zu dem umgebenden Flur der die Wohnräume erschließt. In der Bauphase von 1965-66 waren auch die Künstler für die erste Ausstattung einbezogen. Dort wurde ebenfalls mit herkömmlichen Material gearbeitet.

Gerhardt Moswitzer, Kreuz und Tabernakel aus Eisen, Foto: K. Manthey, 2017

Gerhardt Moswitzer lieferte dafür einen Tabernakel und ein Kreuz aus Eisen. Diese beiden Stücke erscheinen als gehörten Sie zu den rauen Betonwänden dazu. So wie die Armierung im Beton oder Eisenstücke in der Werkhalle. Ein großer quadratischer Altar bildete die Mitte des Raumes. Ihn konnte die Gemeinde umstehen, Er diente darüber hinaus auch als Tisch des Worte, also Lesepult. Weiterhin waren an der Ausgestaltung andere Studierende beteiligt wie Jörg Mayr und der spätere Künstler Jorrit Tornquist (geb. 1938).

Die Kapelle mit neuem Altar (Eiche und Glas) von Leo Zogmayer, nach 2000, Foto: K. Manthey, 2017

Neugestaltung

Ferner kam es wohl nach 2000 zur neu Gestaltung der Kapelle. Dafür liefertet Leo Zogmayer (geb. 1949) aus Krems Arbeiten. Er schuf einen kleineren zentral aufgestellten Altar für die Studentenkapelle, sowie eine Glasarbeit an der Wand die kein Oberlicht aufweist. Ebenso gestaltete er ein Teil der historischen Betontür neu. Dort steht zu lesen „If you celebrate it“ ein Thema, dass den Künstler immer wieder beschäftigt.

Leo Zogmayer, IF YOU CELEBRATE IT, an der Eingangstür, Foto: K. Manthey, 2017

Würdigung

Der Raum der Studentenkapelle in der Grazer Leechgasse ist ohnehin beeindruckend. Doch er scheint bis heute, das zu erfüllen wofür er gemacht wurde: Gemeinschaft zu leben, geborgen zu sein und zu kommunizieren. Gerne würde ich dort einmal Liturgie feiern. Vielleicht bei einem nächsten Besuch in der Kunststadt Graz.

Verlinkungen

DIE REIHE: https://kirchenbauforschung.info/taegliche-kirche/

Nachruf auf Richard Gratl mit Bildern der Kapelle http://www.gat.st/en/news/richard-gratl-1939-2015

Beitrag über die neugestaltete Kapelle auf den Seiten der KHG https://www.katholische-kirche-steiermark.at/einrichtung/139/gottesdienst/ortedesgebets/hauskapellel24/article/14167.html

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