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Die Sakristei von Maria Laach (Kalender 14)

Die Sakristei ist Ort bevor der Gottesdienst beginnt. Dort finden dafür die Vorbereitungen aller Art statt. Ankleiden, Aufstellen, Beten, Konzentrieren, Aufbewahrung sind nur einige der Tätigkeiten. Außerdem sind Sakristeien auch Orte der Sakramentenspendung. Beispielsweise wird darin getauft oder auch gebeichtet. Diese heiligen Räume vor dem Allerheiligsten Raum, dem Altarraum der Kirche werden übrigens oft kaum beachtet. Dabei gibt es viele beeindruckende Sakristeien. Diese Räume waren lange Zeit folgerichtig ebenso wertvoll ausgestaltet. Erst im 20. Jahrhundert wurden im katholischen Bereich diese Vorbereitungsräume mehr zu Funktionsräumen. Dabei fällt auf, dass es in evangelischen Kirchen weniger eine Kultur der Sakristei gibt als in katholischen. Also liegt es daran, dass katholische Liturgie wesentlich mehr Material braucht? Von wegen umso mehr Zeug desto größer und wichtiger eine Sakristei – das ist zumindest ein Ansatz. Wenngleich es auch katholische Kirchen und Kapellen gibt, wo man schlicht an einer Sakristei gespart hat.

Die Deckengestaltung der Sakristei, Foto: K. Manthey, 2019

Das Kloster und die Kunst

Sehr beeindruckend ist übrigens die Sakristei der Abteikirche Maria Laach. Das Benediktinerkloster und die Kirche (intern) in der Vulkaneifel gehen auf eine Stiftung des 11. Jahrhunderts zurück. Weiterhin erfuhr auch diese Kirche mit ihren Gelassen immer wieder Veränderungen. So war das Kloster ebenfalls oft Zentrum für neue Entwicklungen. Beispielsweise war der Architekt Martin Weber (1890-1941) dort zwischen 1919 und 21 Mitbruder. Darauf folgten verschiedene Entwürfe Webers für „sein“ Kloster. Ebenso beförderten die Mönche von Maria Laach die liturgische Erneuerungsbewegung.

Der Hl. Benedikt oder mit Auszügen aus der Regula Benedicti, so z.B. Operi Dei nihil praeponatur – Dem Gottesdienst werde nichts vorgezogen (auf dem Buch),
Foto: K. Manthey 2019

Beuroner Kunst und die Sakristei

Somit passt es gut, dass auch die benediktinische Kunst aus Beuron dort Einzug hielt. Die Sakristei wurde inspiriert von dieser Stilrichtung durch einen Laacher Künstlermönch, Bruder Notker Becker (1883-1973), von 1911-20 ausgemalt. Er lernte bei verschiedenen Mitbrüder so auch beim Architekten Lugder Wilhelm Rincklake (1851-1927). Er war der Erbauer vieler Kirchen, so auch der aktuellen Ersatzkathedrale Berlins, der St. Joseph-Kirche (intern) im Berliner Wedding, erbaut 1907-09. Übrigens war auch Rincklake Mönch in Maria Laach.

Passend zum ägyptischen Stil, Josef als Verwalter des Pharaos, an einer Seitenwand,
Foto: K. Manthey 2019

1868 wurde in der Abtei Beuron eine Kunstwerkstatt gegründet. Dabei ging es um die Erneuerung der katholisch-kirchlichen Kunst. Vorher hatte mit den Nazarenern in den 1810er Jahren bereits eine romantisch-religiöse Ausrichtung der christlichen Kunst neu eingesetzt. Die Beuroner Schule nahm sich die ägyptische, altchristliche und byzantinische Kunst als Vorbilder. Somit ging es um eine klare Sprache in der Kunst, um die christliche Botschaft zu vermitteln. Zwar wirkte die Bewegung wenig erneuernd, trotzdem inspirierte diese stark frontale, theaterhafte, zweidimensionale Kunst. Und sie wirkt bis heute.

Kreuzigungsdarstellung, wunderbar in den Bogen eingepasst, Foto: K. Manthey 2019

Weiteres im Netz

Weitere Fotos der Bilder der Sakristei von Maria Laach
http://adtiliam.blogspot.com/2019/04/maria-laach-sakristei.html

Seite der Abtei Maria Laach https://www.maria-laach.de/

Auch schön: Der Boden, Foto: K. Manthey 2019

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