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Tägliche Kirche, Nr. 53, Abteikirche Maria Laach

Heute besuchen wieder eine berühmte Kirche, die Abteikirche von Maria Laach. Die romanische Kirche ist der Gottesmutter geweiht und liegt in Rheinland-Pfalz. Es ist bis heute ein Besuchermagnet in der Region. Gleichzeitig leben dort schon seit langem nicht mehr so viele Mönche. Somit sind auch die Wirtschaftsbetriebe längst nicht mehr alle durch Mitglieder des Benediktinerkonvents geführt. Gleich wie die monastische Lebensweise und der von der Klosterbrüdern gepflegte spirituelle Oase sind der Grund für die Bekanntheit des Ortes. In dessen Geschichte Politiker von Konrad Adenauer, Künstler wie der Architekt Martin Weber und liturgische Vordenker, wie der Abt Ildefons Herwegen zählen.

Maria Laach, Seitenansicht von Norden, Foto: K. Manthey, 2019

Nahezu 1000 Jahre Geschichte

„Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit. Ich, Heinrich, von Gottes Gnaden, Pfalzgraf bei Rhein und Herr von Laach, tun kund: Da ich kinderlos bin, habe ich unter Zustimmung und Mitwirkung meiner Gemahlin Adelheid zum Heil meiner Seele und zur Erlangung des ewigen Lebens auf meinem väterlichen Erbe, nämlich zu Laach, zu Ehren der heiligen Gottesmutter Maria und des heiligen Nikolaus ein Kloster gegründet als Wohnsitz für solche, die die Mönchsregel befolgen.“

Beginn der Stiftungsurkunde des Grafen Heinrich II. von Laach, zit. n. in viam pacis. Klosterzeitung der Benediktinerabtei Maria Laach, Nr. 52, August 2018, S. 7.

Maria Laach, Marienfenster im Westchor von W. Rupprecht, 1956, rechts unten der Stifter Foto: K. Manthey, 2019

Damit war sein Hauskloster gegründet, das als bald durch Benediktiner besiedelt wurde. Im 11. Jahrhundert begann dann auch der Bau der Kirche, ihre Außenmaße waren bereits fertig geplant und Ende des 12. Jahrhunderts wurde der Sakralbau geweiht. Gelber Tuff aus der Region und auch weitere farbige Steine aus Europa für das Projekt verwandt. Ursprünglich waren die Schieferdächer mit Kupfer gedeckt. Ein Materialaufwand, den man heute scheut. Bereits von weitem beeindrucken die 6 Türme, die gekonnt den Baukörper umspielen.

Maria Laach, Ansicht von Nordosten, Foto: K. Manthey, 2019
Maria Laach, Kapitell am Westportal, links die Haarraufer, Foto: K. Manthey, 2019

Kommt man der Kirche näher steht man heute vor einem Platz an die die Vorhalle der Kirche anschließt. Durch diese 2-Flügelanlage hindurch betritt am die Abteikirche von Westen her.

Maria Laach, Vorhalle, Durchblick, Foto: K. Manthey, 2019

Der Kirchenraum

Die beiden Portale rahmen die Westapsis. Hier ist die Grablege des Stifters. Ganz in der Tradition der romanische Dome und Hochstifte. Befindet sich gegenüber dem Chor im Osten, von woher wir die Wiederkehr Christi erwarten, der Thron bzw. Platz des weltlichen Herrschers. Heinrich II fand seine Ruhe hier jedoch erst mehr als 100 Jahre nach seinem Tod.

Maria Laach, der Altarraum im Osten, Foto: K. Manthey, 2019

Auf der anderen Seite die Ostapsis. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ziert ein Mosaik der Beuroner Schule, einer benediktinischen Kunstschule, die Kalotte. Vorbild hierfür sind eindeutig historische Bildwerke. Christus der Erlöser der Welt schaut herab auf uns. Darunter der Zelebrationsaltar aus der Klosterwerkstatt. Dieser wird durch einen gotischen Steinbaldachin überformt, welcher vermutlich einst über dem Grab des Stifters stand.

Maria Laach, der gotische Baldachin, Foto: K. Manthey, 2019

Der gesamte Kirchenraum bietet die verschiedenen Schichten der christlichen Kunstgeschichte mit Arbeiten von Mönchen und namen haften Künstlern, wie z. B. die Fenster in der Unterkirche von Prof. Schreiter.

Maria Laach, der Altar der Krypta, Foto: K. Manthey, 2019

Hier in der Krypta feierte man im Zuge der auch von Maria Laach ausgehenden liturgischen Erneuerungsbewegung erste Liturgien in neuen, für das Kirchenvolk offeneren Formen.

Würdigung

Vieles mehr ist in Abteikirche und Klostergelände an Kunst und Ausstattung zu erwähnen, wie die Doppelorgel von 1910 oder die vollständig ausgemalte Sakristei.

Blick in die Klosterbibliothek, Foto: K. Manthey, 2019

Noch gar nicht erwähnt wurde die kunstvolle Bibliothek, die Bauten und Einrichtungen von Martin Weber oder die beiden anderen Sakralbauten auf dem Areal. Doch dies kann ein anderes Mal geschehen. Maria Laach ist ein wunderbarer Ort für einen kurzen oder langen Besuch. Als Tourist, Auszeitsucher oder Tagungsgast, wer nach Laach kommt sollte auf jeden Fall ausreichend Zeit für die Hauptkirche mitbringen, sich einen Moment hinsetzen in den Raum lauschen und zur Ruhe kommen. Die nahezu 1000 Jahre können sehr beruhigend wirken.

Weiterführendes

Die Reihe: https://kirchenbauforschung.info/taegliche-kirche/

Beuron in Berlin

Die Seite des Klosters und der Kirche in Maria Laach:
https://www.maria-laach.de/unser-kloster/kirche-und-kloster/

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