20.XXII: Marienkrönung, Mindener Altar

Die Marienkrönung des Mindener Altars befindet sich im Berliner Bodemuseum. Dort steht das Objekt prominent im Saal 111. Nahezu bei jedem meiner Besuche in der Skulpturensammlung der Staatlichen Museen mache ich vor diesem Kunstwerk halt. Vor allem, da nach etwas längerem Betrachten auffällt, das Stück ist aus zwei Teilen aus zwei Zeitschichten.

Das was heute als Predella (Unterbau) eines spätgotischen dreigliedrigen Altars dient, war einst ein eigenständiger Altar. Durch die Wiederverwendung des Stücks aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts mit romanischen Stilformen kommt es zu einer eine bildlichen Doppelung. Beide Teile zeigen als zentrales Bild die Krönung Mariens. Flankiert werden in der romanischen sowie gotischen Bildebene von Aposteln und Heiligen.

Vermutlich war das Kompositum ganz vergoldet und erhielt daher den Namen „Goldene Tafel“. Obwohl auch der große, jüngere Flügelalter ein sehr qualitätsvolles Kunstwerk ist, hänge ich an den romanischen „Figürchen“. Eine Kunstepoche, die immer wieder inspiriert hat, so bspw. auch Carl Kühn.

Links zur Marienkrönung

Objektseite auf der Homepage des Bodemuseums: https://recherche.smb.museum/detail/1909560/mindener-altar

Beitrag zur Goldenen Tafel auf wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Tafel