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Bruder Konrad in Falkenberg (St. Konrad von Parzham, Teil 1)

Bruder Konrad (1818-1894) war ein echter Volksheiliger. 1934 heiliggesprochen, entstand ein regelrechter Boom um ihn. Kirchen, Gemeinden und kirchliche Einrichtungen erhielten seinen Namen. Allein im heutigen Erzbistum Berlin wurden in kurzer Folge darauf drei Kirchen dem „einfachen Heiligen“ geweiht. Die Kirche in Falkenberg, 1934, und die in Wandlitz, 1937, beides Bauten von Carl Kühn. Ebenfalls gab es im Berliner Sportpalast eine eigene St.-Konrads-Feier vor 10.000 Katholiken. Die letzte Kirche aus der Gruppe, die vor und in dem Zweiten Weltkrieg fertiggestellt wurde, war diese hier. Sie steht in der Siedlung Marienaue in Falkenberg, zwischen Hohenschönhausen und Ahrensfelde. Darüber hinaus ist es „das Geschenk“ der Berliner Katholiken für Ihren Bischof Konrad Graf von Preysing zum 25. Priesterjubiläum. Die Geschichte der Kirche ist ebenso ein beredtes Zeugnis einer bewegten und heute oft missverstandenen Zeit. Viele bekannte und spannende Personen der damaligen Zeit tauchen hier auf, hinzu kommen all diejenigen Zeitgenossen, von denen wir schlicht bisher nicht wissen. Ein gutes Beispiel für die Verbindung von Glauben und Hoffnungen in schwieriger Zeit.

Bruder Konrad auf dem Sterbebett
Q: https://www2.bistum-augsburg.de/heilige-des-tages/kalender/konrad-von-parzham_id754560
Originalunterschrift: Konrad von Parzham auf dem Sterbebett – das einzige von ihm existierende Foto, aus: Vera Schauber, Hanns M. Schindler, Bildlexikon der Heiligen, 1999. (Zugriff: 11.5.24)

Bruder Konrad – der Heilige, der Antiheld?

Als elftes von zwölf Kindern (teilweise auch 8. von 9) auf einem Hof in Parzham geboren, fühlte er sich von Gott angezogen. Doch in früher Jugend starben kurz aufeinander beide Eltern. Er arbeitete als Knecht auf dem Hof der Eltern. Sein Wunsch in ein Kloster einzutreten und Priester zu werden führte nicht zu schnellem Erfolg. Mit 31 wurde er ins Kloster der Kapuziner in Altötting, im südlichen Zipfel des Bistums Passau, aufgenommen (1851).

Egbert Lammers, Konradfenster, um 1941: Bruder Konrad gibt Almosen (Ausschnitt),
St. Konrad von Parzham, Berlin-Falkenberg, Foto: K. Manthey 2024

Schließlich arbeitete er an der Pforte. Im 19. Jahrhundert waren viele Klöster noch sehr gefragt. Zudem gab es für einfache Männer nicht oft die Möglichkeit ein Studium bzw. den Weg ins Priesteramt zu absolvieren. Ein Laienbruder (Konverse bzw. Frater) stand zumeist deutlich unter den Klerikern im Orden. Als Pförtner von Altötting oblag ihm die Betreuung der Gäste. Als Wallfahrtsort waren es oft viele Besucher. Diese kamen zuerst an die Pforte und dort tat Johannes Evangelist Birndorfer, so sein bürgerlicher Name. 41 Jahre lang war Bruder Konrad dort das erste Gesicht, ein Zeichen der mönchischen Gastlichkeit. Die Pilger bewunderten und verehrten ihn. 18 Stunden Dienst und Gebet werden ihm zugeschrieben.

Ruth Schaumann, Mitteltafel des Bruder-Konrad-Altar, 1940,
St. Konrad von Parzham, Berlin-Falkenberg, Foto: K. Manthey 2024

Vierzig Jahre nach seinem Tode, wird er zu Ehre der Altäre erhoben. Diese Schnelligkeit kann als Erfolg der Persönlichkeit gewertet werden. Zudem war er ein Laie und in der Zeit diktatorischer Systeme durchaus ein Bekenntnis der Kirche zum „einfachen Mann“. Weiter gedacht könnte es auch als eine Art kirchliches Gegenstück zum in Deutschland propagierten Heroen gesehen werden (anstatt athletisch, asketisch sozusagen).

Weitere Links zum Heiligen Bruder Konrad von Parzham

Heiligenlexikoneintrag:
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienK/Konrad_von_Parzham.html

Beitrag auf den Seiten des Bistums Augsburg:
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienK/Konrad_von_Parzham.html

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