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- Author: Konstantin Manthey
- Posted: 15. Dezember 2022
- Category: Kalender, Kleine Beiträge
15.XXII: Steinmetzzeichen von Carl Kühn
Steinmetzzeichen gibt es seit der Antike. Vor allem die Zeichen des Mittelalters wurden als Markierungen zu Abrechnungszwecken angebracht. So konnte man zählen wie viele Steine ein Handwerken behauen hatte. Das Zeichen des Meisters war darüber hinaus eine Art Künstlersignatur. Viele Architekten verwandten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ebenfalls solche Zeichen. Auch Carl Kühn hatte übrigens solch ein Zeichen entworfen.
Kühns Steinmetzzeichen
Mir fiel es erstmals in der 1937 eingeweihten St. Elisabeth Kirche in Königs Wusterhausen auf. Es könnte ein Hinweis auf die Frage nach seiner Ausbildung sein. Jedoch könnte es ebenso Mode gewesen sein. Zudem stellten sich viele Architekten der frühen Moderne gerne in die Tradition des handwerklichen Bauens, ganz gleich ob eher traditionell oder modern ausgerichtet. Vielleicht lässt es den Rückschluss zu, dass Kühn einmal Steinmetz lernte. Das würde wiederum auf eine Dombauhütte hinweisen, vielleicht die in Köln, wo sein Vater arbeitete. Außerdem könnte es ein Zusammenhang zu seinem Onkel Max Meckel sein. Immerhin hatte sein Cousin Carl Anton Meckel, der dort bei seinem Vater lernte auch ein eigenes Zeichen. Wolfgang Sommer entdeckte in den 1990er Jahren ein frühes Zeichen von Kühn an der Herz-Jesu-Kapelle in Biesdorf, die mittlerweile profaniert ist. Dort steht die Jahreszahl 1919.
Links
Text zu den Zeichen bei der DSD: https://www.denkmalschutz.de/denkmale-erhalten/kulturspur-2022/forschungsmethoden-und-spuren/steinmetzzeichen.html
Der Wikipediabeitrag zur Kirche in Königs Wusterhausen https://de.wikipedia.org/wiki/St.Elisabeth(Königs_Wusterhausen)
Eintrag zu Steinmetzzeichen http://de.wikipedia.org/wiki/Steinmetzzeichen
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