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Tägliche Kirche, Nr. 23, Zu den Vier Evangelisten, Alte Pfarrkirche Pankow (evangelisch)

Heinrich Wohler (1817-1894): Dorfkirche Pankow 1834
Aus: Alte Berliner Dorfkirchen. Die Zeichnungen Heinrich Wohlers, hrsg. v. Renate und Ernst Oskar Petras, Berlin 1988, S. 57
Q: Wikipedia commons https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/b/bc/Dorfkirche_Pankow_%281834%29.jpg

Zu den Vier Evangelisten in Pankow ist die heutige Kirche. Die war einst die Dorfkirche eines kleinen Angerdorfes in der Mark Brandenburg. Unbeschadet dessen, ob die erste urkundliche Erwähnung 1230 stimmt, soll es ursprünglich ein einfacher Holzbau gewesen sein. Später wurde aus Feldstein neugebaut und die Kirche erhielt einen Holzturm, der durch Wind zerstört und abgebaut wurde. Die Pankower Kirche auf dem Anger ist mittlerweile weder ein Holzbohlenbau oder eine einfache Feldsteinkirche. Bauveränderungen, vor allem um 1860 gaben der Kirche ein neues Gesicht und kurz zuvor auch den Namen Zu den Vier Evangelisten.

Vorderansicht mit Portalbau von 1908, Foto: K. Manthey, 2020.

Umbaugeschichte

Vor allem Friedrich August Stüler (1800-65) prägte die Veränderung um 1860. Die Feldsteinkirche erhielt einen Vorbau, eine dreischiffige Halle.

Blick in die Kirche, durch die neue Halle von 1859, Foto: K. Manthey, 2020.

Die ursprüngliche Kirche wurde zu einem Langchor auch die Apsis erfuhr Veränderungen. Als Verbindung der beiden Bauteile fungieren die filigranen Türme auf achteckigem Grundriss. Das Portalgebäude ist aus der Zeit um 1908 und erweiterte die Mutterkirche Pankows um 2 Gemeindesäle. Nichtsdestotrotz verdeckt dieser Anbau jedoch die sicherlich aussagestarke Stülersche Eingangssituation von 1859.

Blick in den Altbau, Foto: K. Manthey, 2020.

Innenausstattung

Im Inneren von Zu den Vier Evangelisten Pankow fällt die neugotische Gliederung auf. Die Kanzel ist ein Entwurf Stülers auch die Taufe scheint aus dieser Zeit des großen Umbaus.

Die Kanzel mit Reformatoren (!) als Relief am Korb, wohl nach Entwurf Stülers, Foto: K. Manthey, 2020.

Ob die monochromen Wandbilder auf Stüler zurück gehen ist mir unbekannt aber nicht unwahrscheinlich, schließlich war doch Stüler auch DER preußisches Theoretiker seiner Zeit für Sakralbau. Er tat sich mit vielen Entwürfen hervor. Die beiden Chorfenster stammen aus den späten 1950er Jahren. Sie stammen von Inge Pape und strahlen in den Raum.

Chorwand mit den Evangelistenfenstern von Inge Pape, Foto: K. Manthey, 2020.

Auch die Geschichte der Gemeinde und ihrer Kirche in der DDR-Zeit ist spannend. Beispielsweise gab es seit 1981 den Pankower Friedenskreis, eine politische Basisarbeit in der Kirche.

Die Pankower Kirche von der Berliner Straße her, Apsisansicht, Foto: K. Manthey, 2020.

Schlussworte

Nach vielen Jahren, die mich diese Kirche von außen begleitet konnte ich sie mitten in Zeiten von Corona besichtigen. Ein beeindruckender Sakralbau bei dem Friedrich August Stülers im 19. Jahrhundert das „Weiterbauen im Denkmal“ offensichtlich gelang. Ein Besuch wert und nicht zu verfehlen ist die Alte Pfarrkirche Pankows, Zu den Vier Evangelisten.

Links zu weiterführenden Seiten

Seite des Förderkreises:
http://www.alt-pankow.de/alte_pfarrkirche/index.html

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