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Kreuzigung von Max Ernst

Kreuzigung ist das Thema von Karfreitag. Zwar wollte ich unbedingt etwas dazu auf dem Block machen. Jedoch fand ich kein aktuelles Bild in meiner Sammlung. Dafür kann ich nun dieses spannende Gemälde nachtragen.

Gesamtansicht von Kreuzigung, 1913, Museum Ludwig, Köln

Der Künstler Max Ernst

Es stammt von Max Ernst (1891-1976). Der in Brühl geborene Künstler wurde später für seine Experimentierfreude bekannt. Außerdem galt er als aktiver Dadaist und Surrealist u.v.m. Doch ein Max Ernst fängt ebenso irgendwo einmal an. Zu Beginn steht eine Mischung aus impressionistischen und sogar futuristischem Stil. Immer wieder befasste sich der Künstler auch mit religiösen Themen. Was aufgrund seiner Herkunft aus dem katholischen Brühl im Rheinland nicht verwundern mag. Zudem arbeitet Ernst in einer Zeit, wo man wohl kaum um christliche Motive herum kommt. Dabei schafft er seinen ganz eigenen, teilweise auch provozierenden Umgang. So hat er mit seinem Gmälde von 1926: Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen, Ordner weise Beschwerden erhalten. Während diese Werk sehr bekannt ist hat es die Kreuzigungsdarstellung von 1913 nicht so weit geschafft.

Kreuzigung von Max Ernst, 1913

Dabei gibt auch dieses Werk Rätsel auf, die ich nicht mit Sicherheit auflösen kann. Das Werk wurde in Öl auf Pappe gemalt. Diese wiederum ist auf Spanplatte aufgezogen. Zudem wurde es wohl Ende der 1920er Jahre von Franz Böker in München bei einer Ausstellung gekauft. Darauf kam 1949 in den Besitz von Josef Haubrich und somit heute ins Museum Ludwig. Entstanden ist im Vorfeld des Erste Weltkrieges ein besonderes Bild mit den relativ kleinen Maßen von ca. 50×43 cm.

Ein Ausschnitt mit den geometrischen Details des Hintergrunds

Es zeigt eine dystopischen Hintergrund, der eine futuristische Stadtlandschaft sowie geometrische Formen, wie bspw. Bergwipfel (oder sind es Lichtstrahlen?) links oder farbige Kreiselemente rechts, eigentlich gibt es keinen Mittelgrund. Davor spielt sich sehr dicht an der Betrachtungsebene, fast herausspringend, die Kreuzigung ab. Vor allem Jesus, der am Kreuz die rechte Bildhälfte einnimmt dominiert den Blick des Betrachters. Erst später fallen die beiden Schächer im Hintergrund auf. Neben dem Kreuz trauern oder weinen zwei Frauen (vermutlich klassisch Maria, die Gottesmutter, und Maria Magdalena).

Die weinenden Frauen, rechts unter dem Kreuz

Würdigung

Viel zu wenig kann ich derzeit über den Spontanfund im Museum Ludwig, Kreuzigung von Max Ernst (1913) hier berichten. Umso mehr fasziniert mich dieses Bild mit seinen Rätseln und Fragen. So wie ich jedes Jahr von Karfreitag fasziniert bin. Der Tag des christlichen Shutdowns, der dann in Oster triumphal seine Erfüllung findet. Im Leiden wird wohl doch die Freude sichtbar.

Gesamtansicht von Max Ernst, Kreuzigung, 1913 (ohne Rahmen)
Alle Fotos: K. Manthey, 2024

Links

Wikipediaeintrag zu Max Ernst (Kap. Frühwerk):
https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Ernst#Das_Frühwerk_bis_1918

Seite des Werks beim Museum Ludwig in Köln:
https://museum-ludwig.kulturelles-erbe-koeln.de/documents/obj/05010295

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