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- Author: Konstantin Manthey
- Posted: 1. Mai 2015
- Category: Uncategorized
St. Josef Strausberg
Heute ist der Tag, den Pius XII 1955, dem heiligen Joseph von Nazareth als „Arbeiter“ widmete.
Da schauen wir doch einmal auf eine Kirche Kühns, die das Patrozinium des Ziehvaters Jesu erhielt, St. Josef (19.3.) in Strausberg.
Die Geschichte der Katholiken in Strausberg lässt sich in das Jahr 1853 zurückverfolgen. Zu diesem Zeitpunkt wurde von Wriezen aus Gottesdienst in der Stadt am Straussee gehalten. 1899 errichtete man die Gemeinde Strausberg-Rüdersdorf mit Sitz in Hoppegarten. Ab 1907 gab es einen eigenen Seelsorger in Strausberg. Sogleich sammelte man Gelder für einen Kirchenbau. Es soll Pläne von Josef Welz gegeben haben, die jedoch kriegsbedingt nicht zur Ausführung gelangten.
Die alte Kapelle in Strausberg, mit nur ca. 50 Sitzplätzen für 900 Seelen Q: Bonifatiusblatt 1929. Nr. 2, S. 31 |
Nach dem 1. Weltkrieg war ein Vorankommen in Sachen Neubau schwierig. 1927 dann gelang der Durchbruch durch Aufnahme in die Vorzugsliste beim Bonifatiusverein in Paderborn. Der ab 1926/27 systematischer einzelne Kirchbauprojekte mit großen Summen und zu strengen Auflagen zu fördern begann.
Zeitgenössische Ansichtskarte (um. 1930), Außenansicht St. Josef Q: PfArchiv St. Augustinus |
Es kam zu Verzögerungen und Verteuerungen des Gesamtprojektes von Pfarrhaus und Kirche auf 100000 RM (statt 70000). Dennoch im Februar 1928 konnte der Bau begonnen werden. Dieses Mal nach Plänen von Carl Kühn, dem Delegaturbaurat. St. Josef wurde die erste Kirche seit langem, die keinen Notkirchencharakter aufwies.
Heutiger Zustand des Innenraum, deutlich sind die parabelförmigen Fensterbögen zu erkennen Q: Bildarchiv der Kunstbeauftragten, Foto: Frank Vetter |
Wenn auch die Mittel beschränkt waren, so gelang es dem Baurat doch einen eigenständigen, wirkungsvollen Bau zu realisieren. Der rechteckige Grundriss von ca. 14x10m, der breite Turm, die Parabelbögen als Gestaltungselement außen wie innen und die durch Backstein gegliederten Bögen und Bänder an Kirche und Pfarrhaus schufen eine gelungene Baugruppe. Es entstand, idyllisch gelegen, eine repräsentative Stadtpfarrkirche. Die bereits im Oktober 1928 eingeweiht wurde.
Detail aus dem Fenster „Eucharistie“ von Carl Busch, 1928 Q: Bildarchiv der Kunstbeauftragten, Foto: Frank Vetter |
Besondere Erwähnung sollen die bauzeitlichen Fenster mit figürlich–szenischen Glasbildern zu den Sakramenten, mit Stiftungsinschriften, finden. Diese hatte der bekannte Glaskünstler Carl Busch aus Berlin-Südende entworfen.
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