Loading

Heilig Kreuz – Friedhofskirche in der Konrad-Wolf-Straße

Im Rahmen der Kirchenführungen der Kunstbeauftragten des Erzbistums (1. Mittwoch im Monat, 18 Uhr), Frau Dr. Goetz, stehen 2015 Kapellen auf dem Plan. Damit werden erstmals Sakralräume vorgestellt, die sonst nicht so in der Öffentlichkeit stehen, da sie sich in Krankenhäusern oder auf Friedhöfen befinden.


Am vergangenen Mittwoch waren wir in der Kirche auf dem Friedhof St. Hedwig/ St. Pius, vor dem Hohenschönhauser Tor in Alt-Hohenschönhausen, Konrad-Wolf-Straße.
Die Kirche wurde zwischen 1906 und 07 von Hermann Bunning (1868-1930), Architekt und Maurermeister aus der Flotowstraße in Tiergarten, erbaut. Er war ab den 1890er Jahren eine Größe im Bereich des Bauens für die Katholische Kirche in Berlin.

Der Bau von der Seite, gut zu erkennen die Blendfenster, die während der Umgestaltung geschlossen wurden

Bis zur Einweihung der neuen Heilig-Kreuz-Kirche im Malchower Weg, die 1988 eine der letzten Kirchbauten in der DDR darstellte, war die Friedhofskirche auch Pfarrkirche.

Unter Johannes Klafke, dem langjährigen Pfarrer der Gemeinde, wurden beide Kirchen durch Friedrich Press (1904-1990) ausgestattet. Dem letzten „Expressonisten“ unter den Kirchenkünstlern in Deutschland. Der Schwerpunkt seines Schaffens lag in der DDR. Im (Erz-)Bistum Berlin gestaltete er Kirchen in Wittenberge, Stralsund und die beiden in Hohenschönhausen. Press war u.a. Schüler von Hans Perathoner in Berlin. Wie sein Lehrer schuf auch er eindrucksvolle Figuren und besonders Kreuze.

Der Innenraum 

Zwei Hauptwerke von Press gibt es in dieser Kirche.
Der bereits seit 1962 in der Kirche befindliche Tabernakel mit den Vier Tiersymbolen die in der Bibel bei Ezechiel (Ez 10,14) ebenso wie in der Offenbarung des Johannes (Offb 4,6-8) zu finden sind. Am Häufigsten deuten wir sie als Evangelistensymbole.

Der Tabernakel von 1962

Und das Kreuz, das einen Christus andeutet, der uns mitzieht in das Himmlische Reich. Die Arbeit an der Innenraumgestaltung wurde 1967/68 abgeschlossen.

Christus „holt uns raus“, Detail des Kreuzes
Alle Fotos: K. Manthey, 2014

Bis heute steht in Alt-Hoheschönhausen eine sehr sehenswerte Kirche – ein Geheimtipp.
Mir ermöglicht dieser schlichte, neugotische Bau mit dem überraschendem Innenraum ein ganz besonderes Raumerlebnis. Zweimal im Monat wird hier Samstags um 10 Uhr noch die Messe gefeiert.

Übrigens die nächste Führung in der Reihe:

3. Juni Kapelle auf dem Alten Domfriedhof St. Hedwig
Berlin-Mitte
Liesenstraße 8, 10115 Berlin

Externe Links
Wikipedia-Eintrag zu Friedrich Press 

One comment

Leave a Reply

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen