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Tägliche Kirche, Nr. 84, Kapelle der KHSB (aktuell)

Die Katholische Hochschule für Sozialwesen (KHSB) in Berlin-Karlshorst besteht seit 1991. Ihr Standort ist das ehemalige St.-Antonius-Krankenhaus, hier gab es bis 1945 eine Kirche in expressiven Formen. Darüberhinaus richtete man in dem sanierten Gebäudekomplex 2001 eine Kapelle ein. Die Künstlerische Gestaltung übernahm Prof. Norbert Radermacher.

Der Eckbau der KHSB, im 4. Stock (unbefenstert, unter dem roten Mauerwerk) befindet sich die Kapelle heute, Foto: KHSB

Der Künstler

Radermacher ist Jahrgang 1953 und war zudem bis 2018 Professor an der Kunsthochschule in Kassel. Der gebürtige Aachener lebt und arbeitet schon lange in Berlin. Dort und anderswo schuf er verschiedene Objekt und Interventionen im öffentlichen Raum. Hingegen sind seine Arbeiten für und im sakralen Raum wesentlich filigraner und fühlen sich in den Raum ein ohne ihn zu (über)füllen. Beispielsweise hat er verschiedene Kapellen in Berlin (mit-)gestaltet. Den Anfang scheint die Akademiekirche St.-Thomas von Aquin gemacht zu haben.

Der Kapellenraum mit der Ausstattung von Norbert Radermacher, Foto: KHSB

Die Kapelle

2001 folgte die Einrichtung der Kapelle an der KHSB. Hierzu wählte man als Raum die höchste Stelle des Gebäudeensembles. In dem Teil der, wie ein Eckturm hochgezogen, den Eingang markiert, dort ist nun ist die Kapelle. Die Räumlichkeiten haben indes eine L-Förmigen Grundriss. Man betritt den Sakralraum ferner durch den kleineren Teil. Um die Ecke herum eröffnet sich dann ein würfelförmiger Raum. Teilweise gibt es dort in der 4. Etage Beleuchtung durch ein Oberlicht.

Der Hauptraum der Kapelle, durch Wandelemente abgegrenzt,
Q: http://www.norbertradermacher.de (Zugriff: 12.6.20)

Für die Raumorganisation und als Abtrennung schuf Radermacher weiterhin bewegliche „spanische Wände“. Diese dreidimensionalen Holzgerüste wurden mit leichten hellen Stoff bespannt. Eine Konstruktion, die überdies öfters in Andachtsräumen von Radermacher Anwendung findet. Übrigens sind die Farbtöne in der KHSB-Kapelle sind (nahezu) schwarz und weiß. Somit entsteht bereits eine gewisse Eleganz. Sämtliche liturgischen „Möbel“ sind ebenfalls aus schwarzem Gestell und wirken somit leicht und beweglich. Dies ist überdies für ganz unterschiedliche Nutzungsformen sehr hilfreich. Ob Stuhlkreis für kleine Andachten, auf dem Teppichboden für Meditationen oder bestuhlt und aufgebaut mit Trennwand für eine Eucharistiefeier, dieser Raum holt die Benutzer vielfältig ab.

Das Kreuz von Norbert Radermacher, Foto: KHSB

Würdigung

Ganz unaufdringlich macht die Kapelle an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin ein Angebot. Hier kann man Ruhe erfahren, festlich sein u.v.m. Für mich ein wirklich einfühlsamer aktueller Sakralort. Unaufgeregt und mit vielen Qualitäten ermöglicht der Raum Begegnung. Kurzum: Es lohnt sich bis heute neue Kirchenräume zu Schaffen.

Neugefasste Marien-Ikone, Foto: KHSB

Weiterleitungen

Die Reihe: https://kirchenbauforschung.info/taegliche-kirche/

Die Seite der Hochschule: https://www.khsb-berlin.de/

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