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- Author: Konstantin Manthey
- Posted: 9 Februar, 2025
- Category: Kirchenporträts, Uncategorized
Autobahnkirche Duben
Autobahnkirchen gibt es mittlerweile rund 30 Stück in Deutschland. Die erste brandenburgische Autobahnkirche wurde 1997 eröffnet. Natürlich steht die Dorfkirche im niederlausitzschen Duben schon viel länger. Heute hat der Bau durch seine tägliche Öffnung als Kirche für Reisende eine Nutzungserweiterung erfahren, die sicher dabei hilft diesen sakralen Ort zu erhalten. So konnte auch ich unlängst endlich einmal auf der Autobahn 13 in Richtung Dresden kurz vor dem Spreewald in Duben abbiegen und die naheliegende Fachwerkkirche besichtigen.
Baugeschichte der Dubener Kirche
Die Dubener Kirche ist ein einfacher und für die Gegend typischer Fachwerkbau aus den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts. Damals wurden in Folge der Zerstörung vieler großer Hauptkirchen zu Versorgung der Gläubigen kleine neue Kirche als Filialkirche in den Orten und Siedlungen der Pfarrei errichtet. So geschah dies auch in Duben. Die Kirche hat einem im Grundriss rechteckigen Saal, der in einem dreiseitigem Ostschluss endet. und dürfte Ende des 17. Jahrhunderts errichtet worden sein. Die Süd- und Westseite weisen Vorhallen auf. Der Dachturm kam wohl 1795 hinzu.


Der Innenraum und Altar


Bis heute ist die Hufeisen förmige Empore erhalten geblieben. Die Orgel ist ausgebaut, da sie unbespielbar ist. Dafür steht nun ein Harmonium in den kleinen Kirchensaal. Ebenso der mit 1684 datierte Altar. Dieser wurde im 18 Jahrhundert wiederverwendet und zum Kanzelaltar umgebaut. Seither betritt die Predigerin oder der Prediger die Kanzel durch die Ädikula, einem hausförmigen Bauteil und hier nun Durchgang, dafür muss das Altarbild, wie eine Tür geöffnet werden.



Dieses Hauptaltarbild zeigt eine Kreuzigungsszene, typisch für die Altarkunst der Reformation. Im Aufsatz des Kanzelaltars ist die Himmelfahrt dargestellt. Die Predella zeigt eine Abendmahlsdarstellung. Diese wird flankiert von der Austeilung in beiderlei Gestalt, d.h. in Wein und Brot, durch zeitgenössische Geistliche. Dies ist ebenso ein typisches Symbol der reformatorischen Kunst, da die papsttreue Kirche das Sakrament nur in Brotgestalt austeilte. Bist heute ist die bunte Farbfassung des Altars aus seiner Entstehungszeit noch zu erkennen.



Wirkung
Für mich ist die Autobahnkirche Duben, die einmal das Zentrum eines Dorfes war, ein interessantes Beispiel. Zwar sind solche Bauten nicht unikal, dennoch für mich besonders. Einfach und schlicht ist das Gotteshaus seit Jahrhunderten dort. Zudem gibt es ein in den 1930er Jahren verfremdetes jüdisch-christliches Symbol, den Davidstern im Fachwerk. Mittlerweile kommen Besucher von überall her. Dort halten sie inne. Übrigens gibt es im hinteren Teil auch die Winterkirche. Verlässlich ist die Kirche in der Sommerzeit von 7:00 bis 21:00 Uhr geöffnet. Im in der Winterzeit bis 19:00 Uhr. Also vielleicht finden Sie auch einige Minuten für die Kirche in Duben an der A13.

Alle Fotos: Konstantin Manthey 2024
Weiterführungen im Netz zur Autobahnkirche Duben
Ein Text von Annegret Gehrmann auf den Seiten der Kirchengemeinde:
http://www.pfarramt-langengrassau.de/seite/480747/duben.html
Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg:
https://ns.gis-bldam-brandenburg.de/hida4web/view?docId=obj09140075.xml;query=;brand=default;doc.style=gridview;blockId=d43624e2;startDoc=1
Die Kirche auf den Seiten der Autobahnkirchen:
https://www.autobahnkirche.de/abk/autobahnkirchen/13_A13_Evangelische-Autobahn-und-Gemeindekirche-Duben.html#Architektur