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St. Theresia in Finow V: Stilistische Vergleiche

Die Geschichte dieser Gemeinde und der Kirche ist typisch für die katholischen Christen in der brandenburgische Diaspora. Statt Finow und St. Theresia könnten hier auch viele andere Orte und Patrozinien stehen. In einer kleinen Reihe sollen deshalb die Verläufe am Beispiel Finow nachgezeichnet werden.
Dabei wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben!

Auffällig bei der Kirche von Finow ist die getreppte Staffelung der Bauglieder. Hochgezogener Frontgiebel, Langhaus und abgesenkter Chor bzw. Anbauten ergeben eine Dreigliedrigkeit.
Solch eine Reihung kannte ich bereits aus Lindow. Hier hatte Wilhelm Fahlbusch bereits 1931 die
St. Josephs-Kirche gebaut.

Ob Solch ein Form von Architekten so gefordert wurde oder man selbstständig „kopierte“ ist unklar.
Zumindest ist Finow historisch deutlich später.
Ausschlaggebend war auch hier sicher der Sparzwanges. Das Turmbauverbot seitens des Bonifatiusvereins, dem Geldgeber vieler Kirchenbauprojekte jener Zeit könnte forderte andere Lösungen.
Alle vier folgenden Beispiele haben eine hochgezogenen Frontseite, die dadurch wie ein breiter Turm wirkt. Diese Bauform war erprobt und effizient – eine Art „Diaspora-Bautyp“.

Die Akten zu Finow zeigen zwar verschiedene Entwürfe und den Bauschein jedoch keine weiteren Schriftwechsel die Auskunft zum hiesigen Fall geben könnten. Kühns Entwurfsskizze löste die Turmlosigkeit noch anders (s. Teil II).

Unterschiede finden sich an und in den einzelnen Bauten natürlich zuhauf. So sind die Kirchen für unterschiedliche Besucherzahlen geplant. Sie bleiben jedoch alle in einem eher niedrigen Bereich, sind also kleine Kirchen. Von außen sind die Ähnlichkeiten im Aufbau unverkennbar.

Folgende Belege habe ich heraus gesucht:

Herz-Jesu-Kirche in Garz auf Rügen, von August Kaufhold, 1913, für 500 Gottesdienstbesucher
(der Chor ist auf dieser Abb. nicht zu sehen, aber vorhanden)
Q: Bildarchiv der Kunstbeauftragten des Erzbistums
St. Joseph in Lindow von Wilhelm Fahlbusch, 1931, für 230 Personen
Q: Die Christl. Kunst, 29. Jg, S. 67
Herz Jesu in  Reppen / Rzepin von Carl Kühn, 1934, für 200 Gläubige geplant
(die genaue Aufteilung an der Rückseite ist nicht bekannt, heute befindet sich dort ein großer Anbau)
Q: SchlBBl, Jg. 76, Nr. 1, vom 1.1.1935, S. 5.
St. Theresia in Finow, von Josef Bachem, 1934, für 400 Besucher gedacht
Q: PfArch St. Peter und Paul Eberswalde / Chronik Finow 
Die Kirche in Reppen wurde am gleichen Tag wie die in Finow geweiht.
Am 18.11.1934 weihte der Generalvikar Prälat Dr. Steinmann, vormals Propst für Pommern in Stettin, dieses Kirchlein. Welches auf Initiative der Frankfurter Kaufleute entstand. Hier wurden Chorfenster aus der alten St. Hedwigs-Kirche verwendet, die nach dem Umbau zur Kathedrale durch Holzmeister und Kühn 1931/32 übrig blieben.

Fortsetzung folgt…

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