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- Author: Konstantin Manthey
- Posted: 2. Februar 2020
- Category: Kirchenführungen
St. Martin, Berlin-Kaulsdorf
KIRCHENFÜHRUNG
AM 5. FEBRUAR 2020, 18 Uhr
Im Vorfeld der Bistumsgründung in Berlin (1930) wurden neue Kirchen geschaffen. Für die Kirche in Kaulsdorf wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Als Sieger ging Josef Bachem (1881-1946) hervor. Nach seinen Entwürfen entstand bis 1930 die St.-Martin-Kirche (Nentwigstraße 1, 12621 Berlin) .
Der Außenbau
Der massive querriegelhafte Turm mit geradem Abschluss wird von zwei apsidialen Kapellen im Sockelbereich eingefasst. Der Turm selbst erhält durch in 2 Bahnen angeordnete Rundöffnungen seine Gliederung. Im Chorbereich sind als niedrige Gebäude zweiflüglig die Gemeindegebäude angegliedert.
Der Innenraum
Durch 2 geometrisch gearbeitete Türen betritt man den basilikalen Innenraum. Der theatralisch durch vier dunkle Backsteinpfeiler akzentuierte, eingezogene Chor weist heute ein Mosaik mit Emblemen zu Passion und Auferstehung von Charles Crodel aus der Zeit 1943-45 auf. Aus jenen Jahren und von gleicher Hand stammen auch die Fenster mit Engeln, Evangelistensymbolen u.a.
Das Perathoner-Kreuz
Ursprünglich befand hier für gut 1 Jahr der zum Skandal gewordene Korpus von Prof. Hans Perathoner (1872-1946). Dieser massiv gearbeitet Jesus schien in die Kirche hineinzuspringen.
Die Arbeit des aus Tirol stammenden Bildhauers, der u.a. eine Professur in Berlin hatte, wurde deutschlandweit zum Politikum. Auch der Münchner Erzbischof Kardinal von Faulhaber soll sich darüber verächtlich geäußert haben. Schließlich wurde auf Geheiß von Bischof Schreiber der Korpus abgehängt aller Widerstände aus der Gemeinde zum Trotz.
Danach kam das Kunstwerk als Leihgabe in den 1960er Jahre nach Pankow in die dortige Hoffnungskirche und ist seit 2000 in der in Marzahn in den 1980er Jahren errichteten Kirche Von der Verklärung des Herrn an der Altarwand angebracht.
Der besondere Tabernakel und weitere Kunstwerke
Verschiedene wertvolle Ausstattungstücke sind zu entdecken. Das liegt an der der Sammelfreude besonders des ersten Pfarrers Schölzel. So ist der heutige Tabernakel ein Kunstwerk des italienischen Renaissance-Bildhauers Domenico Rosselli (1439-1498). Besonders zu erwähnen ist auch der Fensterzyklus zum Kirchenpatron von Hannes Schulz-Tattenpach (1905-1953) in der Taufkapelle im Eingangsbereich. Der Künstler wurde später unter dem Namen Odo Tattenpach bekannt.
St. Martin ist ein kubisch geordneter Backsteinbau mit klarer moderner Aussagekraft. Diesen können Sie am kommenden Mittwoch, den 5. Februar 2020 um 18 Uhr selber entdecken. Herzliche Einladung zur Kirchenführung!
Weiterführende Links
Informationen zur Kirche und dem Kreuz auf flanieren-in-berlin.de
Die Seite der Kirchengemeinde mit Infos zur Geschichte
Übersicht der Kirchenführungen 2020
https://www.katholische-akademie-berlin.de/veranstaltung/st-martin-berlin-kaulsdorf-2020-02/
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