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St. Nikolaus, Blankenfelde (Kalender 6, tägliche Kirche)

St. Nikolaus hat heute seinen Gedenktag. Dabei fällt der 6. Dezember auch auf den 2. Advent 2020. Somit nutze ich die Gelegenheit endlich die Kirche in Blankenfelde, die dem berühmten Bischof geweiht wurde vorzustellen. Dort steht seit 1937 ein Bau von Carl Kühn.

Entwurf der Perspektivansicht von Carl Kühn um 1936, Q: PfAr St. Nikolaus Blankenfelde

Mittelalterliche Turmform

Zuvor hatte Kühn mit der St. Konrad-Kirche in Falkensee, 1934, ein neues Model etabliert. Eine Art Dorfkirche entstand. Auch St. Nikolaus in Blankenfelde, bekam nach dieser Grundidee einen Holzschalungsturm. Doch wurde der Turm dort nicht in die Mitte der Giebelseite gestellt. Stattdessen erhielten die Blankenfelder diesen an die Seite. Somit verband er das Pfarrhaus mit dem Gotteshaus. Schließlich entstand eine Baugruppen mit L-förmigen Grundriss.

Planblatt mit Ansicht von Carl Kühn um 1936, Q: PfAr St. Nikolaus Blankenfelde

Ferne lehnte sich diese Turmart an mittelalterliche an. Vor allem in Blankenfelde ist der lokale Bezug zu den mittelalterlichen Kirchen der Umgebung auffällig. Hier hatte Kühn sogar den mittleren Teil des Turmschaftes in Fachwerk ausführen lassen, der schließlich zwar nicht nach außen sichtbar wurde, jedoch als eine Replik zum Fachwerkturm der Blankenfelder Dorfkirche zu deuten ist. Somit hätte der Architekt in einem Kirchenturm Bezüge zu zwei Kirchen im Gemeindegebiet hergestellt.

Fachwerk im Turm (nur von Innen sichtbar), Foto: K. Manthey, 2016

Die Geschichte des Baus

Blankenfelde gehört zuvor zur Gemeinde Salvator in Berlin-Lichtenrade. Doch mit dem Verkauf des ehemaligen Rittergutes wurde dort gesiedelt. Somit kamen neue Katholiken in die Gegend und eine eigene Gemeinde mit Kirchenbau wurde nötig. Schließlich begann man den Bau 1936 und konnte die Kirche im April 1937 einweihen. Kurz darauf rechnete das Ordinariat fast 47.000 RM ab. Im Grunde genommen ein sehr sparsamer Bau.

Die Kirche im Bau, 1936, Q: PfAr St. Nikolaus Blankenfelde

Der Ausstattung und Innenraum

Die künstlerische Ausstattung blieb ebenso schlicht. Eine Patronatsfigur aus Kunststein am Frontgiebel stammt von Josef Dorls. Das Kreuz am Hochaltar steht wohl auch mit dem sauerländischen Bildhauer in Beziehung. Ein Taufbeckenentwurf von Kühn aus dem Jahr 1940 realisierte man nicht. Der langgezogene Saal erhielt einen kleinen eingezogenen Altarbereich. Dieser erfuhr übrigens um 1970 eine Erweiterung. Ein Spitzbogen trennte bis dahin Kirchenraum vom Chor.

Hingegen kam nun eine großzügiger Parabelbogen in die Kirche. Die lichte Höhe der Kirche wurde darüber hinaus durch die Ausnutzung des Dachraumes vergrößert. Aufgrund einer anderen Deckengestaltung und durchbrochener Streben entstanden links und rechts der beiden Bankreihen seitenschiffartige Gänge. Schließlich verlegte man den Eingang aus dem Turm daneben in die Giebelwand.

Die neue Tür, Foto: K. Manthey 2016

Würdigung

St. Nikolaus in Blankenfelde ist eine kleine aber feine Kirche in der Metropolregion. Sie ist eine Antwort auf Anforderungen der Zeit des Nationalsozialismus. Dort baute Kühn nicht nur heimatverbunden, wie offiziell gefordert sondern auch mit modernen Ideen und Pfiff.

Blick zur Empore, Foto: K. Manthey, 2016

Weiteres im Netz

Die Gemeindegeschichte
https://www.kath-kirche-blankenfelde.de/?p=PBL&subpg=G

Eine Schwesterkirche

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