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- Author: Konstantin Manthey
- Posted: 7. November 2014
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Eine Kirche von Dominikus Böhm für Berlin?
Zuvor wohnten die Patres in der Oranienburger Straße unweit der heutigen St. Nikolaus-Kirche.
Grundrisse und Schnitte, Dominkus Böhm, 1938 Q: BArch R 4606/2358 |
Ansichten, Dominkus Böhm, 1938 Q: BArch R 4606/2358 |
In der Fassadenansicht findet sich die für Böhm typische Rosette, ein direktes historisches Zitat. Wirken seine Bauten, wie auch dieser Entwurf eher wuchtig romanisch, so ist solch eine Fensterrosette eher eine gotisches Replik.
Dominikus Böhm hat neben anderen bekannten Kirchenbauern, wie seinem zeitweiligen Partner Martin Weber, Hans Herkommer oder Clemens Holzemeister in den späten 1930er Jahren Entwürfe für Kirchenbauten in Berlin geliefert.
Lediglich Holzmeister realisierte mit St. Adalbert und dem Umbau der St. Hedwigs-Kirche zwei davon.
Weswegen die „Stars“ der Kirchenbaus nicht zum Zuge kamen ist nicht ganz klar.
Vermutlich waren Ihre Projekte zu teuer oder stießen bei den stilistisch eher konservativen Berliner Katholiken auf zuviel Gegenwind. Ebenso kann ein Projekt wie dieses von 1938 bereits an den Kriegsplanungen der Nationalsozialisten gescheitert sein.
Der Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt (GBI), Albert Speer und seine Mitarbeiter, in deren Bestand beim Bundesarchiv die Akte zu finden ist, hatten keine Einwände. Wittenau war weit genug weg vom Stadtzentrum und störte somit die Germania-Utopie nicht.
Fast hätten wir auch ein Böhm-Kirche bekommen… Schade.
Vielen Dank an das Bundesarchiv für die Möglichkeit der Veröffentlichung.
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