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Tägliche Kirche, Nr. 91, Projekt Maria Meeresstern, Erkner

Maria Meeresstern hieß bereits die 1. Kapelle in Erkner. Dort in der Nähe vom Dämeritzsee passte das Patronat sicher. Zumal durchaus auch katholische Bootsvereine existierten, die in Wasserwanderungen am Wasser gelegene Kirchen ansteuerten. Anscheinend hatte es für den Standort verschiedene Projekte gegeben. So soll beispielsweise Clemens Holzmeister für einen Entwurf zur katholischen Kirche in Erkner eine Preis erhalten haben. Ein beeindruckendes Projekt indes stammt von Carl Kühn.

Die Katholische Kapelle Maria Meeresstern, Notkirche in Erkner, vor 1927, Q: Wochenend und Kirche, Berlin 1927

Das Projekt

Aufgrund der erhöhten Lage am See plante der Architekt und spätere Bauberater der Fürstbischöfichen Delegatur in Berlin (und darauf Diözesanbaurat) einen Bau mit Turm.

Carl Kühn, Entwurf für eine Katholische Kirche in Erkner, 1925/27, Postkarte, Q: PfAR Erkner

Als Material sollte regionaler Backstein und der lokale Kalkbruchstein Verwendung finden. Der Kirchenraum sollte darüber hinaus 600 Gläubigen Plätze bieten. Neben dem Pfarrhaus war ferner im Raumprogramm auch das Souterrain der Kirche eingeplant.

Carl Kühn, Entwurf für eine Katholische Kirche in Erkner, Detail des Turms, 1925/27, Postkarte, Q: PfAR Erkner

Da der Turm über dem Chor gebaut werden sollte. Hätte es im Turmstumpf eine Küsterwohnung gegeben. Schauen wir auf die bisher einzig erhaltene Perspektivskizze Kühns ist erkennbar, dass besonders der Turm als gestalterisches Element eingesetzt wurde. Ihm kommt eine zentrale Position zu.

Carl Kühn, Detail Pfarrhaus, 1925/27, Postkarte, Q: PfAR Erkner

Darüber hinaus wurde durch eine Arkade das Pfarrhaus angeschlossen. Der Kirchenraum an sich wäre ein einfacher kastenförmiger Saalbau gewesen. Die Wand wurde in der Zeichnung einfach durch vertikale Wandvorsprünge in fünf Felder gegliedert.

Carl Kühn, Detail Kirchenschiff,1925/27, Postkarte, Q: PfAR Erkner

Nimmt man den sichtbaren an Bau an der Langwand als Maßstab, darin war sicher ein Beichtstuhl oder eine Kapelle vorgesehen, dann hätte das Projekt eine ordentliche Höhe erreicht. Das gesamte Projekt mit Kirche, Turm, Pfarrhaus und Übergang sollte dafür rund 160.000 RM kosten.

Carl Kühn, Kostenaufstellung, Det. Endsumme und Unterschrift, 1925/27, Postkarte, Q: PfAR Erkner

Weiterer Verlauf

Dieses Projekt Maria Meeresstern wurde 1925 aufgestellt von allen Seiten bestätigt und 1927 erneut zur Umsetzung angedacht. In den Diskussionen zu diesem Entwurf sollte der Turm aus Kostengründen zurückgestellt werden. Hingegen betonte Kühn, dass ein nachträglicher Turm(ausbau) teurer sein würde. Sein Projekt ist dafür typisch bei Kühns Entwürfen dieser Jahre. Ein massiver Turm und ein historistisch im Landhausstil gehaltenes Pfarrhaus, so dass es durch aus an historistische Entwürfe erinnert. Schließlich kam es nicht zu dieser Lösung. Sicherlich ist hierfür auch der Pfarrerwechsel mitverantwortlich.

Toni Boegner (unter Mitarbeit von Karl Onderka), St. Bonifatius in Erkner, 1932/33.
Bauzeitliche Aufnahme, Q: PfAR Erkner, Bilderchronik

Ebenso war Carl Kühn nun als Diözesanbaurat gut beschäftigt und sollte vorerst keine eigenen Kirchenprojekte mehr realisieren. Übrigens dies änderte sich später. Somit kam 1931 das Büro des Architekten Toni Boegner aus Berlin-Lichterfelde zum Zug. Doch dazu ein anderes Mal mehr.

Links

Die Reihen: https://kirchenbauforschung.info/taegliche-kirche/

Die Seite der Gemeinde: https://www.bonifatius-erkner.de/geschichte.html

Die Filialkirche der Gemeinde

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