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- Author: Konstantin Manthey
- Posted: 27. März 2020
- Category: Hedwigskathedrale, Kirchenporträts
Tägliche Kirche, Nr. 6: Die Kuppel von St. Hedwig, Mitte
Beim Aufräumen meiner Dateien, habe ich das beeindruckende Titelbild von Hedwig bei Nacht gefunden. Schaut man der heutigen Kathedrale aufs Dach war dies zu Beginn eher einfach. Es gab für den vollrunden Zentralbau stattliche Pläne, doch das liebe Geld – der Rest ist Geschichte. Da lohnt sich doch ein kurzer Blick auf die Geschichte der Kubatur (Außenform) der Kirche, besser gesagt des Dachs. Einiges habe ich dazu bereits in den vergangenen Jahren veröffentlicht. Davon finden Sie eine Auswahl am Ende (ansonsten einfach auf dieser Seite nach „St. Hedwig“ (link) suchen).
Der ursprüngliche Plan war ein Dach mit Kuppel. So wird es in den Stichen mit Ansichten und Schnitten Jean Laurent zur Grundsteinlegung gezeigt.
Doch bis es soweit kam, war das Dach einfach mit Ziegeln gedeckt worden. Erst mit dem Umbau durch Max Hasak zwischen 1884 und 1888 kam nach Wiederentdeckung der Stiche durch den Architekten zu einer Kuppel mit Laterne, so wie es die 1. Abbildung noch zeigt.
Nachdem die Kirche im März 1943 durch einen Bombenangriff ausbrannte, der Dachstuhl war eine Holzkonstruktion aus der Erbauungszeit, wurde in den frühen 1950 Jahren mit verschiedenen Dachabschlüssen experimentiert.
Die neue Dachkonstruktion aus Stahlbetonelementen gab der Kuppel eine etwas flachere Wölbung. Der Versuch eine Laterne aufzubauen soll von Hermann Henselmann Stadtbaudirektor für Ost-Berlin untersagt worden sein. Er wollte keine Konkurrenz zu den Türmen am Frankfurter Tor. Diese wurden aber erst ca. 1957 fertiggestellt.
Die seit den 1950er Jahren bestehende kupferbedeckte Kuppel wird uns auch nach dem Umbau und der Neueröffnung der Berliner Kathedrale nach 2023 erhalten bleiben.
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