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Herz-Jesu-Kirche, Reppen/ Rzepin (Tägliche Kirche, Nr. 5)

Herz Jesu in Reppen (heute: Rzepin, in der Woiwodschaft Lebus) gehörte vor 1945 zum östlichen Brandenburg und ist somit heute in Westpolen gelegen. Der Architekt war dort übrigens auch Carl Kühn. Von Heilig Kreuz Frankfurt aus wurde vor Ort eine Gemeinde gebildet und schließlich die Kirche gebaut. Dabei ist jedoch der zuständige Ortspfarrer kaum als Akteur aufgetreten. Vielmehr baute dort ein Verein in Zusammenarbeit mit dem Bischöflichen Ordinariat (Dies ist die Überarbeitung des Artikels vom März 2020.).

Carl Kühn, Federzeichnung/ Skizze für eine Kirche in Reppen, 1934
Q: PfAR Heilig Kreuz Frankfurt a. d. Oder

Der Kaufmännische Verein Frankfurt an der Oder

Wie es dazu kam, dass sich der Kaufmännische Verein Frankfurt an der Oder mit seinem Vorstand Franz Busch und dem Unterstützer Gregor Polzin für zwei Kirchen (Reppen und Finkenheerd, St. Barbara) einsetzte, ist nicht eindeutig zu klären. Eine Parallele aus der Erbauungszeit fällt auf: Im Januar 1930 wurde die Kaufmanns-Gedächtniskirche in Leipzig-Connewitz des Osnabrücker Architekten Theodor Burlage (1894-1971) geweiht. Dieses moderne Bauwerk war ein Symbol für bürgerliches Engagement im Diasporakirchenbau und mag für die Kaufleute in Frankfurt Anstoß für ein ähnliches Ansinnen gegeben haben. Dabei wurden die beiden Kirchen in der Diözese Berlin wesentlich schlichter als das Beispiel in Sachsen.
Ebenfalls gut möglich ist das der Kaufmannsverein in Folge des 30. Katholikentages im Bistum Berlin im Juni 1932, der in Frankfurt stattfand, die beiden Kirchenbauprojekte zeichenhaft betrieb. Der Cheforganisator 1932 hieß Franz Busch, spätestens seit dem märkischen Katholikentreffen dürfte er über gute Kontakte zur Bistumsleitung verfügt haben.

Baugeschichte

So ähnlich und schlicht muss die Kirche in Reppen Innen ausgesehen haben. Hier eine Ansicht der Kirche in Finkenherd von 1934.
Q: PfAR Heilig Kreuz Frankfurt a. d. Oder

Die Kirche Kirche Herz Jesu Reppen wurde etwas früher als die in Finkenheerd (ebenfalls von Kühn), am 18. November 1934, von Generalvikar Prälat Dr. Steinmann benediziert. Es entstand ein einfaches Saalkirchlein mit Satteldach auf rechteckigem Grundriss von 15,5 x 7,5 m. Ein erhöhter Giebel diente als Glockenträger, eine Sakristei wurde an den Altarraum angebaut. Die Tür und die Fenster waren durch Backsteinbänder eingefasst, somit erhielt der helle Putzbau eine kontrastreiche Gliederung. Der Abschluss des Portals war ein bis an das offene Glockengeschoss heranreichender Rundbogen mit einem Kreuz, das vor ein Rundfenster gemauert war.

Auch nach der Fertigstellung war Franz Busch in den Kirchen-Angelegenheiten engagiert, so betrieb er die Ernennung eines Lokalkaplans für Reppen direkt mit dem Bischöflichen Ordinariat, erneut ohne ausreichende Absprache mit dem zuständigen Pfarrer zu halten.

Die Kirchen in Rzepin heute

Die Kirche heute, rechts ist der Altbau zu erkennen
Foto: Andrzej Kwasik, 2019
Q: https://lh5.googleusercontent.com/p/AF1QipNN30BDiKO9QviW5-CJXVzx1LBiS2H3BtH5F1A5=s580-k-no

Die Kirche ist nach dem 2. Weltkrieg um einen Flügel und weitere Anbauten erweitert worden. Sie ist neben der ehemaligen evangelischen Stadtkirche eine katholische Kirche in der Kleinstadt. Die ursprüngliche Kubatur ist nach wie vor deutlich zu erkennen.

Weiterführendes (extern)

Artikel zu Reppen bei Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Rzepin

Spannendes auf kirchenbauforschung.info

Der letzte Teil der Reihe

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