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- Author: Konstantin Manthey
- Posted: 24. März 2020
- Category: Kirchenporträts
Tägliche Kirche, Nr. 3 St. Carolus-Kapelle, Grunewald
Die Notkirche, welche ich Ihnen heute kurz vorstelle, gab es einmal in Berlin-Grunewald. Es ist der Vorläuferbau für die Kirche St. Karl Borromäus von Alfons Leitl (1909-75), die 1955 geweiht wurde. Beide Sakralräume erhielten Ihren Namen nach dem gleichnamigen Mailänder Bischof aus dem 16. Jahrhundert.
1928 kauft der Gesamtverband der Katholischen Kirchengemeinde Gross-Berlins ein Grundstück in der Delbrückstraße. Dort wurde ein vorhandener Stall mit Remise zur ersten Kapelle der jungen Kuratie-Gemeinde umgebaut, nebst Pfarrhaus. Der Architekt für dieses Projekt war wohl Josef Weber (1891-1971). Von ihm kennen wir u.a. die Kirchen Maria Hilfe der Christen in Schwanebeck-Gehrenberge und auch Mater dolorosa in Berlin-Buch um 1935. Die Kapelle wurde im 2. Weltkrieg zerstört.
Weber der auch ab ca. 1930 als Bausachverständiger für den o.g. Gesamtverband auftrat, welcher sich dem Ausbau der Seelsorgestellen verschrieben hatte, war ein durchaus moderner Architekt. Vermutlich stammte er aus Schöneberg und ist der Sohn des Architekten Albert Weber. Dieser hatte bis 1914 das, im Krieg zerstörte, St.-Norbert-Krankenhaus, der Arenberger Dominikanerinnen entlang der heutigen Dominicusstraße erbaut.
Der Blick auf die Kirchenbauten der Zwischenkriegsmoderne, wie St. Carolus zeugt von einer heute kaum noch nachvollziehbaren Arbeit entland moderner Bau- und Kunstauffassungen.
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