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neapolitanische Krippe, St. Hedwig, kirchenbauforschung

16. Die neapolitanische Krippe von St. Hedwig

Die neapolitanische Krippe von St. Hedwig

Die neapolitanische Krippe von St. Hedwig ist eine von drei Krippen im heutigen Bestand der Kathedrale. Sie besteht aus neapolitanischen Figuren des 18. Jahrhunderts…

…und Arbeiten aus der Werkstatt Sebastian Osterieder (1864-1932) aus der Zeit um 1900.

neapolitanische Krippe, St. Hedwig, kirchenbauforschung
Gesamtansicht der restaurierten Krippenteile, die heilige Familie, Foto: K. Manthey 2018.

Herkunftsfragen

Aus einer Notiz zu Krippe (heute im DAB) geht folgendes hervor: „[Die] Weihnachtskrippe, 17. Jahrh[undert] [sic, wohl 18. Jh.], Süditalien. Kam durch Schenkung einige Jahre vor dem 1. Weltkrieg nach Berlin und stand längere Zeit im Märkischen Museum. Um 1929 von dort von St. Hedwig erworben [zu werden].“ Nachträglich wurde ergänzt: „befindet sich in St. Kamillus“. Da man 1930 das Bistum Berlin errichtete und St. Hedwig bis 1932 zur Kathedrale umgebaut wurde, erscheint der Ankauf einer wertvollen Krippe sehr logisch. Aufgrund der Zerstörung der Kathedrale durch Brandbomben, 1943, ist die Auslagerung nach St. Kamillus in Berlin-Charlottenburg zu erklären. Dort wurde die Krippe laienhaft überarbeitet. Aus jener Zeit stammten neue Bekleidungen mit Stoffen der 1980er Jahre.

neapolitanische Krippe, St. Hedwig, kirchenbauforschung
Maria der St. Hedwig-Krippe Berlin en face, Foto: K. Manthey 2018

Ein weiterer Erzählstrang zur Herkunft der Berliner Krippenfiguren hängt mit dem Krippensammler Max Schmederer zusammen. Dessen Sammlung legte den Grundstock der größten Krippensammlung in München. Er zeigte seine Sammlung auch dem Deutschen Kaiserpaar und schenkte diesem Schließlich „eine Krippe“. Eine Fotopostkarte Schmederers zeigt ihn mit einer Krippe. Die darauf gut zu erkenndenen Maria ist sehr wahrscheinlich die der Krippe aus St. Hedwig. Gut möglich, dass es die Figuren sind die er Kaiser und Kaiserin schenkte. Auch für das Diakonissinnenhaus Bethanien ist eine Kaiserinnenkrippe dokumentiert. Wie sie genau (zurück) nach St. Hedwig kam bleibt unklar.

neapolitanische Krippe, St. Hedwig, kirchenbauforschung
Das Kind in der Krippe, eine Figur von Sebastian Osterrieder, Foto: K. Manthey 2018.

Ebenfalls soll es eine „Kaiserkrippe“ von Sebastian Osterrieder gegeben haben. Dies wäre ein Indiz weswegen heute ein Bestand aus beiden Werkgruppen existiert. Intensive Archivrecherchen zur Provinence stehen noch aus.

Zum ersten Adventswochenende kamen die ersten Figuren der Krippe von der Restaurierung zurück. Bis zur  Wiedereröffnung der St. Hedwigs-Kathedrale soll die Krippe mit ca. 40 Figuren und Zusatzteilen restauriert werden. Hoffentlich findet sie dann auch eine dauernde Ausstellung.

Bis zum 19. Dezember 2018, ist die Heilige Familie zwischen 11.00 und 17.00 Uhr im Vorraum der Kathedrale zu sehen. Führungen auf Anfrage bei Bettina Birkner (Leiterin des Kathedralforums): Tel.: (030) 203 4846.

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Derzeitige Aufstellung der heiligen Familie, Foto: K. Manthey 2018.

Vortrag über Neapolitanische Krippen des 18. Jahrhunderts

Am 19. Dezember gibt es anlässlich der Wiederkehr der Krippenfiguren in der Katholischen Akademie einen Vortrag von Frau Dr. Nina Gockerell, München, zur Berliner Krippe sowie zu neapolitanischen Krippen allgemein. Hier können Sie sich anmelden: Link zur Veranstaltungsseite der Katholischen Akademie

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