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zwanzig: Backsteingiebel und Luckenwalde

Backsteingiebel

Wie bereits versprochen, kehre ich heute nach Luckenwalde zurück. Es geht um den Backsteingiebel der auch bei der 1914 geweihten Pfarrkirche St. Josef von Max Hasak auftritt.

Max Hasak, St. Josef Luckenwalde (1912-14), Straßenansicht, Aufn. 1939. Q: PfAR St. Josef Luckenwalde, Bildsammlung. Repro: K. Manthey 2016.

In der wissenschaftlichen Diskussion sind die Giebelseiten von Kirchen, ausgehend von den mittelalterlichen Bauten der Region, ein Referenzpunkt. Für Berlin-Brandenburg war es ähnlich wie beispielsweise im Ostseeraum, die Backsteingotik der Klosterbauten. Diese wurde zum Ausgangspunkt einer Traditionskette im Sakralbau.

Max Hasak, Entwurf für St. Josef Luckenwalde, Straßenansicht, 1913. Deutlich zu erkennen die etwas andere Giebelführung (Höhe) und Dekoration. Q: PfAR St. Josef Luckenwalde, Bildsammlung. Repro: K. Manthey 2016.

Traditionsbewusstsein

Wir können davon ausgehen, dass besonders im 19. Jahrhundert und teilweise bis 1940, der Bezug auf eine reine, echte und besonders würdige Gotik – von vielen in dieser Zeit als deutsches Kulturgut verstanden –  besonders wichtig war. Dies war zugleich Rechtfertigung für historistisches Bauen in der Neugotik. Dabei wurde den Architekten dies bereits in der Ausbildung angetragen. In Berlin haben Professoren wie Bernhard Kühn oder Christoph Hehl an der TH Charlottenburg dies nicht nur praktiziert sonder auch doziert. Ihre Schüler und deren Werk belegen es.

Auch wenn die öffentlich geführten Fehden zwischen den beiden großen christlichen Konfessionen scharf und polemisch waren. In Ihrer Bautradition blickten man auch hier auf die Kulturgeschichte der Mark Brandenburg.

Die Zisterzienserkirchen als Vorbild: Hier Kloster Chorin, Straßenansicht, Foto: Ralf Roletschek. Q: http://mapio.net/pic/p-14559680/ (Zugriff: 20.12.2017)

Während die Katholiken auf die Zisterzienser verwiesen, die die Mark urbar machten und christianisierten und somit ihre Glaubensweise als die ältere und somit richtige platzierten. Bezogen sich die protestantischen Vertreter auch auf diese Baukultur und erklärten sich zu den neuen, besseren Nachfolgern.

Entwicklungen

Spannend für mich sind hierbei die erkennbaren Entwicklungen. Der streng kopierte  oder eklektizistische Historismus wich immer mehr einer kreativen Neuordnung. Man kannte die historischen Baustile und verband diese mit den zeitgenössischen Strömungen und Techniken. Besonders Max Hasak wird hiermit ob gewollt oder nicht zum Motor einer Weiterentwicklung an deren Ende eine vorsichtige Moderne steht. Eine Moderne die oft angibt in der Tradition zu sein und dennoch erkennbar die alten Stile aufbricht. Viele gedachte Parallelen sind hier ebenso als eigenständige Ideen lesbar. Doch dazu Morgen mehr…

 

ältere Kalendereinträge

neunzehn: Gedächtnis Kirche

achtzehn: Lichtspiele in Luckenwalde

siebzehn: Egells Mannheimer Altar

sechzehn: Ruth Schaumann

fünfzehn: Nema (Ragnit) Ostpreußen

vierzehn: Pius XI in Halle

dreizehn: Hinterhof

zwölf: Erlösung

elf: Jochen Klepper

zehn: ehemalige Glaubenskirche

neun: Mönche am Tisch

acht: Maria Empfängnis (Nachtrag)

sieben: Engel

sechs: Heute Kirchenführung

fünf: Blick nach München

vier: Krippenausstellung

drei: letzte Kirchenführung 2017 am 6.12.2017

zwei: Herz-Jesu-Altar, Bernau

eins: STADT-LAND-KIRCHEN am 4.12.2017

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